CODE–Knacker

Lexikon der Codes - Symbole - Kurzzeichen


AUTOREIFEN - PROFILTIEFE

Die Mindestprofiltiefe von 1,6 mm, die einheitlich in den EU-Ländern gesetzlich vorgeschrieben ist, wird seitlich auf der Lauffläche eines Reifens durch die Verschleißanzeige  TWI  (englisch: Tread Wear Indicator) gekennzeichnet.

Sobald die sechs 1,6 mm hohen Querstege in den Profilrillen an die Oberfläche treten, ist die Mindestprofiltiefe erreicht.

Aus Sicherheitsgründen (höhere Aquaplaninggefahr, schlechteres Bremsverhalten) sollten Sommerreifen bereits ab 2 mm, Breitreifen ab 3 mm und Winterreifen ab 4 mm Restprofiltiefe ausgetauscht werden. (Achtung Winterurlauber! In Österreich gelten Winterreifen mit weniger als 4 mm Profil als Sommerreifen und erfüllen dann nicht die Anforderungen für "Winterausrüstung"

 


Profiltiefe - TWI-Stege
Profiltiefe (zu erkennen sind die 1,6 mm hohen Stege)

👉 Verschwindet der Messingrand der 2-€-Münze komplett in den Profilrillen, so sind noch mindestens 4 mm Profil vorhanden.

 

Bei Nutzfahrzeugreifen kann bei der Reifenflankeneinvulkanisierung "REGROOVABLE" das Reifenprofil nachgeschnitten werden.

Insbesondere Hochleistungsbreitreifen (z. B. HP - High Performance oder UHP - Ultra High Performance) sind aus Gründen der besseren Traktion bei Nässe und geringerer Geräuschentwicklung mit einem laufrichtungsgebundenen Profil ausgestattet und werden dann mit einem Laufrichtungspfeil und mit "Rotation", "direction", "Drehrichtung" entsprechend gekennzeichnet und in der vorgeschriebenen Laufrichtung montiert.

 

Autoreifen mit Rotationskennzeichnung nach links
Laufrichtungskennzeichnung

Aber auch normale Reifen sollten nach einem Radwechsel die einmal gewählte Laufrichtung beibehalten und vor der Lagerung (trocken, kühl, dunkel, gereinigt) zweckmäßigerweise mit Kreide gekennzeichnet werden (VL-VR-HL-HR).
Um über die gesamte Reifenlebensdauer einen gleichmäßgen Reifenabrieb auf allen Reifen zu erzielen, sollte bei jedem Reifenwechsel, spätestens nach etwa 10.000 km, unter Beibehaltung der Laufrichtung die Vorderachsreifen nach hinten und die Hinterachsreifen nach vorne gewechselt werden, sofern die Reifendimensionen der Vorder- und Hinterachse gleich sind. Bei Reifen mit einem Reifendruck-Kontrollsystem ist vorher die Betriebsableitung einzusehen
Da bei einem Reifenwechsel auch der Luftdruck überprüft werden muss, ist jetzt die beste Gelegenheit auch den Luftdruck des Reservereifens zu prüfen, denn der wird gerne vergessen und ist unter Umständen bei einer Reifenpanne nicht einsetzbar.

 


 

Die Abkürzungen "VL – VR – HL – HR" finden sich auch auf polizeilichen Verwarnungszetteln bei Halt- oder Parkverstößen wieder.

Aus Beweisgründen wird hierbei die Ventilstellung der Vorder- und Hinterräder mit der Uhrzeigerstellung angegeben und bedeutet, dass das Fahrzeug während der Überwachungszeit nicht mehr bewegt wurde.

So bedeuten beispielsweise die Ventilstellungen

VR: 07

Die Ventilstellung des Reifens vorne rechts befand sich zum Zeitpunkt der Tat auf Zeigerstellung 7 Uhr;

HR: 02

Die Ventilstellung des Reifens hinten rechts befand sich zum gleichen Zeitpunkt auf Zeigerstellung 2 Uhr.