CODE–Knacker

Lexikon der Codes - Symbole - Kurzzeichen


HOLZPLATTEN - VERLEGEPLATTEN

Sperrholzplatten

Sperrholz wird definiert als ein Holzwerkstoff von hoher Festigkeit und Formstabilität, aus einem Verbund rechtwinklig zueinander verlaufenden verklebter Furnierlagen. Platten die aus mindestens 5 gleich starken Furnierlagen bestehen und mindestens 12 mm dick sind, werden als Multiplex-Platten (MPX) bezeichnet. Als Holzart werden bevorzugt Birke, Fichte, Buche oder Pappel verwendet.
Sperrholzplattenoberfläche
Sperrholzplattenoberfläche

Sperrholzplatten-Einsatzbereiche
Bezeichnung Einsatzbereich
EN 636-1/NS
veraltet: IF 20   
Verwendung im Trockenbereich
(NK 1 ist gekennzeichnet durch einen Feuchtegehalt des Baustoffen, der einer Temperatur von 20 °C und einer relativen Luftfeuchte der umgebenden Luft entspricht, die nur für einige Wochen pro Jahr einen Wert von 65 % übersteigt)
EN 636-2/NS
veraltet: AW 100 
Verwendung im Feuchtbereich
(NK 2 ist gekennzeichnet durch einen Feuchtegehalt des Baustoffes, der einer Temperatur von 20 °C und einer relativen Luftfeuchte der umgebenden Luft entspricht, die nur für einige Wochen pro Jahr einen Wert von 85 % übersteigt)
EN 636-3/NS
veraltet: AW 100(G)
Verwendung im Außenbereich
(NK 3 gekennzeichnet durch Klimaverhältnisse, die zu höheren Feuchtegehalten als in Nutzungsklasse 2 führen)
(NS = non-structural (allgemeine Zwecke, nicht tragend), S = structural (tragend); NK = Nutzungsklasse)

 

Aussehen der Oberflächen von Sperrholzlatten und Multiplexplatten (MPX)
nach DIN EN 635-2, DIN EN 635-3
Erscheinungsklassen der Oberflächen Merkmale/Beschreibung am Beispiel Laubholz
E
veraltet: A
fehlerfrei, keine Äste, Risse, Harzgallen oder ähnliche Fehler (z. B. für Möbel)
I
veraltet: AB oder B
3 Punktäste von höchsten 3 mm Ø– pro m², Äste mit einem Einzeldurchmesser von 15 mm zulässig (die Summe der Einzeldurchmesser muss kleiner als ≤ 30 mm pro m² sein), sorgfältig zugekittete Risse erlaubt, sehr geringe Unregelmäßigkeiten der Holzstruktur zulässig, Verfärbungen im geringen Umfang zulässig.
II
veraltet: B oder S
Punktäste von höchsten 3 mm Ø– pro m² zulässig, Äste mit einem Einzeldurchmesser von 35 mm zulässig, sorgfältig zugekittete Risse erlaubt, geringe Unregelmäßigkeiten der Holzstruktur zulässig, Verfärbungen im geringen Umfang zulässig.
III
veraltet: BB
Punktäste von höchsten 3 mm Ø– pro m² zulässig, Äste mit einem Einzeldurchmesser von 50 mm, offene Risse bis Breite 20 mm und bis 1/3 der Plattenlänge erlaubt, geringe Unregelmäßigkeiten der Holzstruktur zulässig, Verfärbungen zulässig.
IV
veraltet: C oder WG
Oberfläche ohne Anforderung an das Aussehen
Bei der Kennzeichnung E/III kennzeichnet E die schönere Vorderseite und III die Rückseite oder veraltet aber noch anzutreffen A/BB.

 

 

Stab- und Stäbchensperrholz (ST und STAE) - Tischlerplatten

In der DIN EN 68705-2 wird Stabsperrholz als Mittellagen-Sperrholz definiert, dessen Mittellage aus verklebten oder nicht verklebten 7 mm bis 30 mm breiten Vollholzstäben besteht.

Stäbchen-Sperrholz wird als Mittellagen-Sperrholz definiert, dessen Mittellage aus maximal 7 mm breiten und hochkant angeordneten Schälfurnierstreifen besteht, von denen alle oder die meisten miteinander verklebt sind.

Hinsichtlich der Verklebung werden nichtwetterbeständige Platten mit IF und bedingt wetterbeständige Verklebungen mit AW gekennzeichnet.
Tischlerplatte
Tischlerplatte

Typ Verwendung im
ST - Stabsperrholz

(Blockboard)

allgemeine Zwecke im Trockenbereich
STAE - Stäbchensperrholz

(Laminboard)

allgemeine Zwecke im Trockenbereich
Beispielkennzeichnung für Stabsperrholzplatte (ST), Verklebungsart (AW), Aussehen der Deckfurnieroberflächen Vorderseite-Rückseite (E-I), Dicke 22 mm:
[Hersteller] DIN 68705 – ST AW E-I – 22

 

OSB-Platten (Oriented Strand Board - Platte aus ausgerichteten Spänen, Grobspanplatte)

bestehen aus kreuzweise geschichteten langen, schlanken, ausgerichteten Holzspänen in mehreren Lagen, die unter hohem Druck und hohen Temperaturen miteinander verklebt werden. Durch die verhältnismäßig großen Späne, haben diese Platten eine hohe Biegefestigkeit und können aufgrund der Struktur leicht von anderen Platten unterschieden werden.


OSB-Platte (Oberflächenstruktur)
OSB-Holzfaserplatte (Oberflächenstruktur)

Typ Farbcode

(freiwillige Kennzeichnung mit
 25 mm breiten Streifen)

Verwendung im Anwendungsbereich
OSB/1 Weiß, Blau Trockenbereich 1) Allgemein (Verkleidungen, Möbel, Kisten)
OSB/2 ▌▌Gelb, Gelb, Blau Trockenbereich 1) tragende Konstruktionen (Fußboden mit Nut und Feder)
OSB/3 ▌▌Gelb, Gelb, Grün Feuchtbereich 2) tragende Konstruktionen (im Baubereich)
OSB/4 Gelb, Grün Feuchtbereich 2) hochbelastbare, tragende Konstruktionen (im Baubereich)
1) Temperatur 20 °C und relative Luftfeuchtigkeit der umgebenden Luft, die nur einige Wochen pro Jahr einen Wert von 65 % übersteigt.
2) Temperatur 20 °C und relative Luftfeuchtigkeit der umgebenden Luft, die nur einige Wochen pro Jahr einen Wert von 85 % übersteigt.

 

Flachpressplatten (Particleboards) - Kunstharzgebundene Spanplatten

Spanplatten (veraltete Bezeichnung: Flachpressplatten - FPY oder FPO) werden als preiswerte Plattenform mit dekorativer Oberfläche bevorzugt im Möbelbau verwendet. Die Platten bestehen in der Regen aus unter Hitzeeinwirkung verklebten bzw. verleimten Holzresten (Holzspäne, Hobelspäne, Sägespäne). Diese sind in der Mitte grob und in den äußeren Schichten aus feineren Spänen. Dadurch entsteht eine ebene Oberfläche.

 

Typ Farbcode (DIN EN 312)

(freiwillige Kennzeichnung mit
 25 mm breiten Streifen)

Verwendung im Anwendungsbereich
P1 ▌▌Weiß, Weiß, Blau Trockenbereich 1) Allgemein (Verkleidungen)
P2 Weiß, Blau Trockenbereich Allgemein (Möbel, Küchenarbeitsplatten, Innenausbau)
P3 Weiß, Grün Feuchtbereich 2) Allgemein (Bad- und Küchenmöbel)
P4 ▌▌Gelb, Gelb, Blau Trockenbereich tragende Konstruktionen (Fußböden, Wände) bisher V 20
P5 ▌▌Gelb, Gelb, Grün Feuchtbereich tragende Konstruktionen (Fußböden, Wände) bisher V 100
P6 Gelb, Blau Trockenbereich hochbelastbare, tragende Konstrukt. (Fußböden, Wände)
P7 Gelb, Grün Feuchtbereich hochbelastbare, tragende Konstrukt. (Fußböden, Wände)
1) Temperatur 20 °C und relative Luftfeuchtigkeit der umgebenden Luft, die nur einige Wochen pro Jahr einen Wert von 65 % übersteigt.
2) Temperatur 20 °C und relative Luftfeuchtigkeit der umgebenden Luft, die nur einige Wochen pro Jahr einen Wert von 85 % übersteigt.

 

MDF-Platten (MDF = Medium Density Fiberboards) Holzfaserplatten nach dem Trockenverfahren)

MDF-Platten werden bei der Plattenformung mit weniger als 20 % Faserfeuchte hergestellt. Sie zeichnen sich neben einer besonders glatten Oberfläche auch durch ausgesprochen feste, glatte Kanten aus. Aufgrund dieser Vorzüge, besonders gegenüber der Spanplatte, kann die Platte gut lackiert und profiliert werden. Verwendungen: Innenausbau, Dachausbau, Möbel, Küchenfronten. HDF bevorzugt als Laminat-Trägerplatte.


MDF-Oberfläche
MDF-Holzfaserplatte

Typ Farbcode

(freiwillige Kennzeichnung mit
 25 mm breiten Streifen)

Verwendung im
UL1-MDF, UL2-MDF - Ultraleichte Holzfaserplatte

(Ultra-Low-Medium-Density Fibreboard)

  Trockenbereich
L-MDF - Leichte Holzfaserplatte

(Low-Medium-Density Fibreboard)

  Trockenbereich
L-MDF.H - Leichte Holzfaserplatte

(Low-Medium-Density Fibreboard.Humid)

  Feuchtbereich
MDF - Mitteldichte Holzfaserplatte

(Medium-Density Fibreboard)

▌▌Weiß, Weiß, Blau allgemeine Zwecke im Trockenbereich
MDF.H - Mitteldichte Holzfaserplatte
(Medium-Density Fibreboard.Humid)
▌▌Weiß, Weiß, Grün allgemeine Zwecke im Feuchtbereich
MDF.LA - Mitteldichte Holzfaserplatte
(Medium-Density Fibreboard.Load-Bearing.All)
▌▌Gelb, Gelb, Blau tragende Zwecke im Trockenbereich
MDF.HLS - Mitteldichte Holzfaserplatte
(Medium-Density Fibreboard.Humid.Load-Bearing.Short-term)
▌▌Gelb, Gelb, Grün tragende Zwecke im Feuchtbereich
MDF.RWH - Mitteldichte Holzfaserplatte
(Medium-Density Fibreboard.Humid.Roof.Wall.Humid)
  Unterdeckplatten für Dachdeckungen und Wände

 

Massivholzplatten (SWP = Solid Wood Panel)

Ein- oder mehrschichtige Massivholzplatten werden aus einzelnen Stäben zu einer Platte zusammengeleimt.

Bei mehrschichtigen Platten werden die einzelnen Lagen kreuzweise verleimt.
Im Gegensatz zu Massivholz weisen Massivholzplatten ein geringeres Schwundmaß auf.

Aufgrund des geringen Bindemittelanteils ist von keinen Formaldehydbelastungen in der Raumluft auszugehen.

Der Zusatz "E0" oder "Formaldehydfrei - wie natürlich gewachsenes Holz" kann ausgewiesen sein.


Massivholzplatte
Massivholzplatte

Typ Farbcode

(freiwillige Kennzeichnung mit 25 mm breiten Streifen)

Verwendung im
SWP/1 Weiß, Blau nichttragend im Trockenbereich 1)
SWP/1 ▌▌Gelb, Gelb, Blau tragend im Trockenbereich 1)
SWP/2 Weiß, Grün nicht tragend im Feuchtbereich 2)
SWP/2 ▌▌Gelb, Gelb, Grün tragend im Feuchtbereich 2)
SWP/3 Weiß, Braun nicht tragend im Außenbereich
SWP/3 ▌▌Gelb, Gelb, Braun tragend im Außenbereich
… NS non-structural (allgemeine Zwecke, nicht tragend)
… S structural (tragend)
… SD structural declared (tragend aufgrund von deklarierten Werten)
… L1 einlagig (… L2 = zweilagig, etc.)
1) Temperatur 20 °C und relative Luftfeuchtigkeit der umgebenden Luft, die nur einige Wochen pro Jahr einen Wert von 65 % übersteigt.
2) Temperatur 20 °C und relative Luftfeuchtigkeit der umgebenden Luft, die nur einige Wochen pro Jahr einen Wert von 85 % übersteigt.

 

Furnierschichtholz (LVL = Laminated Veneer Lumber)

Das im Aufbau dem Sperrholz ähnliche Furnierschichtholz gemäß DIN EN 14279 zeichnet sich durch hohe Zug-, Biege- und Druckfestigkeit aus. Außerdem ist es leicht zu ver- und bearbeiten.

Typ Farbcode

(freiwillige Kennzeichnung mit 25 mm breiten Streifen)

Verwendung im Anwendungsbereich
LVL/1 ▌▌Gelb, Gelb, Blau Trockenbereich 1) Dachkonstruktionen,
weitgespannte Hallendächer,
Unterzüge,
Plattenkonstruktionen bis 23 m
LVL/2 ▌▌Gelb, Gelb, Grün Feuchtbereich 2)
LVL/3 ▌▌Gelb, Gelb, Braun Außenbereich
… NS non-structural (allgemeine Zwecke, nicht tragend)  
… S structural (tragend)  

1) Temperatur 20 °C und relative Luftfeuchtigkeit der umgebenden Luft, die nur einige Wochen pro Jahr einen Wert von 65 % übersteigt.
2) Temperatur 20 °C und relative Luftfeuchtigkeit der umgebenden Luft, die nur einige Wochen pro Jahr einen Wert von 85 % übersteigt.

 

Kennzeichnungsschema auf dem Holz nach DIN EN 13986
Etikett-Kurzzeichen Bedeutung
CE CE-Symbol
(Nach einer konkreten Liste erzeugtes und geliefertes Bauholz (Listenbauholz), ist die CE-Kennzeichnung unzulässig.)
99999 Kennnummer der Zertifizierungsstelle
Firma xyz 1234 Name des Herstellers mit Anschrift und/oder Kennzeichen
DOP-2018/12/30 Referenznummer der Leistungserklärung
EN 13986:2015 Europäische Produktnorm nach DIN EN und Jahr
MDF Plattentyp (Kurzzeichen)
> 600 kg/m³ Rohdichte
22 mm Nenndicke in Millimeter
0,13 W/(mK) Wärmeleitfähigkeit λ
C-S2,d0 Brandverhalten
PCP ≤ 5 ppm Gehalt an Pentachlorphenol – PCP in ppm (parts per million)
E1 Formaldehydklasse
Je nach Plattentyp, können Angaben entfallen oder bei Zusatzbehandlungen, wie solche mit Holzschutzmitteln, ergänzt werden