CODE–Knacker

Lexikon der Codes - Symbole - Kurzzeichen


SCHLAFSACK - TEMPERATURANGABEN

Für Schlafsackhersteller (Schlafsäcke mit Daunenfüllung oder Chemiefaserfüllungen als Isolationsmaterial) ist mit der für alle Hersteller verbindlichen EU-Norm EN 13537 eine einheitliche Regelung unter bestimmten Einsatzbedingungen (nicht im militärischen Einsatz oder im Einsatz unter Extremtemperaturbedingungen) bei drei Temperaturangaben geschaffen worden.

In den Prüfinstituten erfolgt die Temperaturwertermittlung aus dem gemessenen Wärmeverlust einer bekleideten Gliederpuppe (Dummy) im Schlafsack liegend unter den jeweiligen Umgebungstemperaturen.

1. T comf (Komforttemperatur. Empfohlener Einsatzbereich mit angenehmem Schlafkomfort)

Dieser Wert wird für eine "Standard-Frau" (25 Jahre, 60 kg, 160 cm) berechnet, die gerade noch nicht friert.

2. T lim (Limittemperatur/Grenztemperatur)

Dieser Wert wird für einen "Standard-Mann"( 25 Jahre, 70 kg, 173 cm) berechnet, der gerade noch nicht friert.

3. T ext (Extremtemperatur. Niedrigste Verwendungstemperatur)

Dieser Wert wird für eine "Standard-Frau" (25 Jahre, 60 kg, 160 cm) unter starker Kältebelastung berechnet. Überlebensbereich. Hier besteht bereits ein Risiko der Unterkühlung.

 

Temperaturbereich-Kennzeichnung gemäß EN 13537
Temperaturbereich-Kennzeichnung gemäß EN 13537

Da Frauen allgemein kälteempfindlicher sind als Männer, ist der der Komforttemperaturbereich um etwa 5 °C höher als beim Mann.

 

Was hat es mit dieser Bezeichnung auf sich?

Gänsedaunen 650 cuin 80/20

 

Mit cuin (cubic inches für Kubikzoll) wird die Bauschkraft (engl.: fillpower oder loft) oder Tragkraft von Daunen gemessen.

Die Bauschkraft hängt von der Geflügelart und dem Alter und Lebensraum des Tieres ab.

Zur Bestimmung des cuin-Wertes werden 28,35 g (= 1 Unze) der Mischung in einem Messzylinder 24 Stunden mit einem 100 g schweren Deckel komprimiert.
Die anschließende Messung des Volumens nach Entfernung des Deckels und erfolgter Ausdehnung, ergibt den cuin-Wert (cubic inches; 1 inch³).

 

► 700 bis 800 cuin: sehr gute Isolationseigenschaften

► 500 bis 700 cuin: gute Isolationseigenschaften

► 300 bis 500 cuin: mäßige Isolationseigenschaften

► unter 300 cuin:     unzureichende Isolationseigenschaften

 

Mit 80/20 wird das Mischverhältnis von Daunen (80 %) zu Federn (20 %) angegeben.

Je höher der erste Wert ist, um so besser sind aufgrund des größeren Luftpolsters die Wärmeisolationseigenschaften, die Ware wird allerdings auch druck- und feuchtigkeitsempfindlicher.

 

Link Daunen
R-Wert bei Isomatten
Isomatten dienen sowohl als Schlafunterlage als auch als Schlafsackunterlage und sollen aufsteigende Feuchte und Kälte aus dem Erdreich abschirmen sowie Bodenunebenheiten ausgleichen. Die Isolierleistung wird mit dem R-Wert (Wärmedurchgangswiderstand = Kehrwert des Wärmedurchgangskoeffizienten) angegeben und macht damit Isoliermatten untereinander vergleichbar. Ein hoher R-Wert bedeutet eine hohe Isolierwirkung. R-Werte ab "4" gelten als wintertauglich.
Richtwerte (ungenormt):
► R-Wert 1: Bodentemperatur bis 7 °C
► R-Wert 2: Bodentemperatur bis 2 °C
► R-Wert 3: Bodentemperatur bis -5 °C
► R-Wert 4: Bodentemperatur bis -11 °C
► R-Wert 5: Bodentemperatur bis -17 °C
► R-Wert 6: Bodentemperatur bis -24 °C
► R-Wert 7: Bodentemperatur bis -32 °C
► R-Wert 8: Bodentemperatur bis -38 °C