CODE–Knacker

Lexikon der Codes - Symbole - Kurzzeichen


TINNITUSGRADE

Patienten, von denen anfallsweise oder konstant in den Ohren ein Rauschen, Brummen, Sausen, Zischen, Klingeln oder Pfeifen wahrgenommen wird, leiden unter dem Tinnitus-Symptom. Diese Geräusche entstehen nicht im Ohr, sondern im Gehirn infolge fehlverarbeiteter Hörreize. Die Ohrgeräusche, die auch bei immer mehr Jugendlichen auftreten, können durch vielfältige Einflüsse ausgelöst werden (Abklärung zunächst durch einen HNO-Arzt. Fachuntersuchungen durch Orthopäden, Internisten oder Neurologen können notwendig werden) und bedeuten für die Betroffenen eine lästige Begleiterscheinung, die allerdings je nach Schweregrad und Dauer (akut: bis 3 Monate - chronisch: länger als 3 Monate) zu Schlafstörungen, Angststörungen oder Depressionen, in einigen Fällen sogar zur Berufsaufgabe, führt.

Vermeidbare Auslöser für das Auftreten von Tinnitus sind diejenigen, die von besonders großen Lautstärken in Diskotheken - etwa 100 dB(A) - oder Rockkonzerten beziehungsweise von einem MP3-Player - etwa 110 dB(A) - ausgehen. Nicht zu unterschätzen ist auch der von Silvesterböllern ausgehende Lärm. Hier treten Lautstärken von bis zu 160 dB(A) in 1 m Entfernung auf - in 8 m Entfernung sind es immerhin  noch 145 dB(A).

Neben Stressfaktoren wie Ängstlichkeit, Unzufriedenheit, Schul- oder Berufsprobleme, Einschlafstörungen, kann auch die regelmäßige Einnahme von Acetylsalicylsäuretabletten (ASS) von mehr als mehr als 1–3 Gramm in seltenen Fällen als Nebenwirkung Tinnitus auslösen.

 

Es werden 4 Tinnitusgrade (tinnire = lat.: klingeln) unterschieden:
1. Grad Leichtes Ohrgeräusch, das als nicht störend empfunden wird.
2. Grad Ohrgeräusche werden nur in Momenten großer Stille wahrgenommen, wie zum Beispiel beim Einschlafen. Wird auch nur in diesen Situationen als störend empfunden.
3. Grad Die Ohrgeräusche führen im privaten als auch im beruflichen Bereich zu einer dauernden Beeinträchtigung.
4. Grad Tinnitusbetroffene leiden unter Ängsten und Depressionen. Jede Aktivität kommt zum Erliegen.

 

"Auch wenn der Tinnitus subjektiv als sehr laut und belastend wahrgenommen wird, besitzt er meist eine vergleichsweise gering gemessene Lautstärke – schwer vorstellbar, wenn man seinen Tinnitus als extrem laut empfindet. Meist liegt sein Schallpegel nur 5–10 dB über der Hörschwelle. Rein physikalisch entspräche dies einem leisen Blätterrascheln im Wald.
Zum Vergleich: Die Lautstärke des eigenen Schluckgeräusches entspricht rund 20 dB."

 

Quelle: www.siemens.de/hoersysteme - Tinnitusratgeber 09. 2013 Siemens AG

 

Kapselgehörschutzgeräte oder Ohrstöpsel sind bestens geeignet, einen Lärm, dem man ausgesetzt ist, in geeigneter Weise abzudämpfen

Das Dämmvermögen wird mit dem SNR-Wert (Single Number Rating) in Dezibel angegeben. Dieser Wert sagt aus, um wie viel Dezibel der Lärm reduziert wird. Das Schnarchgeräusch des Ehepartners von 90 dB(A) wird beispielsweise bei einem Ohrstöpsel mit einem SNR-Wert von 30 auf 60 dB(A) reduziert.

Zusätzlich werden noch Einteilungen in verschiedene Frequenzbereiche (Tonhöhenbereiche) vorgenommen um optimal im ausgesetzten Frequenzbereich zu filtern.

H (High) für hohe Frequenzen – 2.000 - 8.000 Hz (Kreissäge, Motorrad),
M
(Medium) für das mittlere Frequenzspektrum – 1.000 - 2.000 Hz (Musik » klangtreu!) und
L
(Low) für niedrige Frequenzen 63 – 1.000 Hz (Baumaschinen).

 

Bei der Deutschen Tinnistus-Liga e.V. (DTL)
Gemeinnützigen Selbsthilfeorganisation gegen Tinnitus, Hörsturz und Morbus Meniere gibt es nähere Informationen. 
Deutsche Tinnitus-Liga e.V. (DTL)

Lärm mit Gegenlärm zu bekämpfen ist eine geeignete Methode, geräuschbelastete Fahrzeugkabinen oder Wohnräume auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.

Dieses gelingt mit der Antischalltechnik Active Noice Control (ANC), Active Noise Reduction (ANR) oder Active Noice Cancelling (ANC).
Bei der zugrunde liegenden Methode werden Schallwellen mit Gegenschallwellen gleicher Frequenz aufgehoben. Bei tiefen Frequenzen gelingt dieses effektiver als bei hohen Frequenzen.

Es werden immer mehr Anwendungsgebiete erschlossen, die dazu beitragen, durch Lärm hervorgerufene Gesundheitsbeschwerden wie Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen oder auch das allgemeine Herzinfarktrisiko deutlich auf ein unbedenkliches Niveau herabzusetzen. Besonders das aktive Geräuschdämpfungssystem in ANC-Kopfhörern erfreut sich immer größerer Beliebtheit, da ein nahezu ungestörter Musikgenuss infolge der eliminierten Störgeräusche wie Straßenlärm oder Betriebsgeräusche von Bahn oder Flugzeug möglich wird.

"Alle Angaben auf dieser Seite dienen nur der allgemeinen Information und nicht der Selbstdiagnose, geben keine Therapieempfehlungen und ersetzen nicht den Arztbesuch!"