CODE–Knacker

Lexikon der Codes - Symbole - Kurzzeichen


INDUKTIVE HÖRANLAGEN

Um den etwa ein Fünftel der hörgeschädigten Bevölkerung am öffentlichen und kulturellen Leben aktiv und barrierefrei teilhaben zu lassen, sind u. a. in Museen, Gedenkstätten, Theatern, Bibliotheken, Schulen, Kinos, Gerichtssälen, öffentlichen Einrichtungen und Kirchen als technische Hilfe hörgeschädigtengerechte induktive Höranlagen zur Nutzung von diesem Personenkreis installiert.

Beim herkömmlichen Hören über das im eingebaute Mikrofon im Hörgerät, werden auch die akustischen Besonderheiten wie Nachhall in großen Sälen oder allgemeine Nebengeräusche verstärkt und erschweren das Hören.

Bei der Installation einer Höranlage (siehe Grafik) und deren Nutzung durch Hörgeschädigte, werden im gekennzeichneten Bewegungsfeld störende Nebengeräusche ausgeblendet und ermöglichen somit eine deutliche Wahrnehmung von Musik und Sprache.

Schema Induktionsschleife einer Höranlage

 

Grafik Induktive Höranlage (IH)

Funktionsweise: Bei einer induktiven Höranlage (IH) ist die zu versorgende Fläche von einer fest im oder auf dem Fußboden verlegten Induktionsschleife (Kupferlitze von 1 bis 4 mmm²) umgeben in die eine Audioquelle (Mikrofonanlage) über einen Verstärker die Tonsignale einspeist und ein elektromagnetisches Feld erzeugt. Jetzt können nach Umstellung des Hörgerätes von M auf T  die elektromagnetischen Signale empfangen werden der von störenden Geräuschen befreiten Tonübertragung gefolgt werden.

Das gleiche Funktionsprinzip besteht bei einem Trafo (Transformator): Die verlegte Induktionsspule entspricht der Primärwicklung und die im Hörgerät vorhandene T-Spule der Sekundärwicklung.

 

Es existieren unterschiedliche Systeme, die mit einem Hinweisschild, stilisiertes Ohr mit Kennbuchstaben, auf die Nutzung hinweisen: IH = Induktive Höranlage IR = Infrarot-Anlage FM = Funkanlage KH = Kopfbügelhörer.

 

Beim Symbol mit dem Buchstaben T  (= IndukTiv-Empfang) über die eingebaute Induktionsspule, früher: Telefonspule) muss am Hörgerät die Umstellung von M auf T erfolgen, um in den akustisch optimierten Hörgenuss zu kommen.

Bei Hörgeräten mit der Einstellungsmöglichkeit MT sind beide Informationsarten gleichzeitig möglich.

 

► Hörgerät oder CI auf "T" umstellen ◄

Piktogramm für Induktive Höranlage gemäß DIN EN 60118-4Piktogramm Induktive Höranlage
gemäß DIN  EN 60118-4

T (= IndukTiv-Empfang)
(dargestellt wird: Stilisiertes Ohr mit angedeuteten nichtdurchgehenden Negationsbalken)

 

Piktogramm für Induktive Höranlage (International)Piktogramm Induktive Höranlage
(Internationale Vereinigung der Schwerhörigen - IFHOH)

(dargestellt wird: stilisiertes Ohr mit Hörgerät, umgeben von einer Induktionsschleife mit Spule)

 

Hörnlage in einem Bahnhof
Höranlage in einem Bahnhof
Hörnlagein einer Kirche
Höranlage in einer Kirche

 

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