CODE–Knacker

Lexikon der Codes - Symbole - Kurzzeichen


BONSAI

Mit Bonsai (japanisch für Bon = Korb oder Schale und Sai = Pflanze/Baum, sinngemäß also "Baum in der Schale") wird die traditionelle japanische Kunst mit chinesischem Ursprung (Penjing = chinesische für Bonsai) der Miniaturisierung von Pflanzen und Bäumen beschrieben.

Durch Umpflanzungen in unterschiedlich große Schalen (honbachi) und Beschneidung von Wurzeln und Trieben werden Bäume, die in der Natur große Höhen erreichen auf eine Zwergform mit einer Höhe von höchstens 100 cm gehalten und durch Regulierungsmaßnahmen (Draht) in der Form gestaltet. Diese kleinwüchsigen Bäume können, so wie in der Natur, sehr alt (meiboku, roboku) werden und unterliegen auch den jahreszeitlichen Rhythmen wie Frühjahrsblüte, herbstliche Blätterfärbung und Laubabwurf mit anschließender Winterruhe.

Bei Ausstellungen stellen die Bonsaizieher ihre besonders ästhetisch (wabi) gestalteten Exemplare dem interessierten Publikum vor und werden bei dem einen oder anderen Bonsai mit Auszeichnungen bedacht. Bei Verkäufen können so hohe Summen erzielt werden.

Um einen Bonsai erfolgreich zu ziehen reicht es nicht, einfach nur einen Steckling in eine Bonsaischale zu vergraben und so wie bei Topfblumen üblich, diese täglich zu gießen. Zum Bonsai, so wird auch der gesamte gestalterische Eingriff in die Pflanze genannt, sind neben den Gebrauch von speziellen Werkzeugen für Wurzeln und Astwerk auch regelmäßige Umpflanzungen, Düngungen und Schädlingsuntersuchungen notwendig. Dann sollte auch ein auf die individuellen Bedürfnisse eines Bonsai abgestimmter Standtort gewählt werden um beispielsweise zu vermeiden, dass zu starke Sonneneinstrahlung zu Verbrennungen der Blätter oder Blattspitzen führen können, die einem großen Pendant nur wenig ausmachen würden. Bei Außenbonsai ist auch darauf zu achten, dass diese im Winter gegebenenfalls vor Frost geschützt werden müssen.

Wer sich dieser Kunst oder diesem Hobbys hingeben möchte, sollte sich vorher möglichst in einem Fachgeschäft beraten lassen und eine Kauf auch hier vornehmen. Fachgeschäfte bieten in der Regel auch entsprechende Kurse an oder stehen bei Fragen rund um den Bonsai (der Zwergbaum) oder das Bonsai (das Ziehen eines Zwergbaumes) beratend zur Seite.


Bonsai - Rhododendron
Rhododendron
Bonsai - Ginkgo
Ginkgo
Bonsai - Fingerahorn
Fingerahorn

 

Höhengrößenklassen

Mame Bonsai
weniger als 7 cm in der Höhe
Shohin Bonsai
bis zu 20 cm hoch
Kifu Bonsai
zwischen 20 und 40 cm hoch
Chu Bonsai
zwischen 40 und 60 cm in der Höhe
Dai - Bonsai
über 60 cm in der Höhe

 

Stil- und Stammformen

Ara-kawacho
Stamm mit grober, rissiger Rinde
Bankan
extrem gewundener Stamm
Bunjin-gi
Literatenform (hoher, dünner Stamm, etwa zwei Drittel ohne Äste und kaum Laub)
Chokkan
streng aufrechte Form (Grundstil von symmetrischer ausgewogener Aststruktur)
Eda
Ast
Eda-jin
verwittert Zweig
Fukinagashi
windgepeitschte Form
Gikkuri-magari
zickzackförmiger Stamm
Gobo-ne
Pfahlwurzel
Go-kan
Fünffachstamm
Han-kengai
Halbkaskade
Hōkidachi
Besenform
Hoki zukuri
Besenform
Ikadabuki
Floßform (aus liegendem Stamm haben sich nach oben wachsende Äste zu Stämmen entwickelt)
Ito-kengai
hängender Stamm mit zahlreichen Zweigen
Jin
abgestorbener Ast (oder wird Rinde entfernt und gebleicht um ein verwitterten Aussehen zu erzeugen)
Kengai
Kaskade
Kobu-miki
knorriger Stamm
Koboku
großer alte Stamm
Miki
Stamm
Moyōgi
frei aufrechte Form
Kabudachi
Mehrfachstamm aus einer Wurzel
Kasa-zukuri
Schirmform
Negari
Stelzwurzelstamm, sichtbare Wurzeln
Nejikan
gedrehter Stamm
Netsuranagi
kriechende Form aus mehreren Bäumen, die mit einer Wurzel verbunden sind
Sabamiki
gespaltener Stamm
Saikei
Landschaft mit Bäumen, Steinen und Wasser.
Sankan
Dreifachstamm aus einer Wurzel (außer der Zahl 2 werden bei der Gestaltung gerade Zahlen vermieden)
Shakan
geneigter Stamm
Sho-Shakan, leicht geneigt
Chu-Shakan, mittel geneigt
Dai-Shakan, stark geneigt
Shakan-moyogi
geneigte Form mit gewundenem Stamm
Sharimiki (Shari)
verwitterter Stamm
Sōkan
Doppel- oder Zwillingsstamm aus einer Wurzel
Soju
Doppelstamm mit zwei Wurzeln
Tachiagari
Der untere Teil des Rumpfes
Tanuki
Schwindel - Zusammensetzung aus abgestorbenem und lebendem Holz ("Phönix Graft")
Ten-jin
abgestorbene Baumspitze (oder wird Rinde entfernt und gebleicht um ein verwitterten Aussehen zu erzeugen)
Yose-ue
Pflanzengruppe in Waldform (ungerader Anzahl)

 

Baumarten

Akamatsu
Rotkiefer
Boke
Flaschenquitte
Ezomatsu
Ajanfichte
Hinoki
Scheinzypresse
Ichii
Eibe
Icho
Ginkgo
Kaido
Zierapfel
Kaede
Dreispitzahorn
Kanju
Laubgehölz wie Eiche, Ulme, Ahorn
Karin
Scheinquitte
Konote kashiwa
Lebensbaum (Thuje)
Kuro matsu
Schwarzkiefer
Mi-mono
fruchttragend
Misho
aus Samen aufgezogen
Momiji
Japanischer Fächerahorn
Sakura
Kirschbaum
Satsuki
Azalee
Shohaku
Nadelgehölze (Koniferen)
Soro
Hainbuche
Sugi
Sicheltanne
Tosho
Igelwacholder
Ume
Aprikose
Bonsai-Hariganekake
Hariganekake
Gestaltung eines Bonsai durch Drahten
(eloxierter Aluminiumdraht in unterschiedlichen Stärken)