CODE–Knacker

Lexikon der Codes - Symbole - Kurzzeichen


STROMLEITER-SICHERUNGEN

werden zum Schutz vor thermischen Überlastungen von Stromleitungen verwendet.
Farbkennzeichnung der Anzeiger-Plättchen in D-Schmelzsicherungen Nenn-Stromstärke

 

 

 

 

Schmelzsicherungen
  rosa   2 Ampere
  braun   4 Ampere
  grün   6 Ampere
  rot 10 Ampere
  grau 16 Ampere
  blau 20 Ampere
  gelb 25 Ampere
 schwarz 35 Ampere
  weiß 50 Ampere
 kupfer 63 Ampere

Diese Art von Sicherungen (D- und D0-System, Letztere mit kleineren Baumaßen) zeichnen sich durch hohe Zuverlässigkeit und Alterungsbeständigkeit aus. Das Funktionsprinzip besteht darin, dass bei Überlastung ein in Quarzsand (dient als Lichtbogenlöschmittel) eingebetteter Schmelzleiter mit einer Sollbruchstelle den Stromfluss und somit den Stromkreis unterbricht. Die farbige Betriebszustandsanzeige ist im Sichtfenster der Schraubkappe nicht mehr zu sehen und die Keramiksicherung muss durch eine neue ersetzt werden und darf keinesfalls eigenmächtig geflickt werden.

Kennzeichnungen
gG = Internationale Betriebsklasse Ganzbereichs-Schutz: Standardtyp für allgemeine Anwendungen im Kabel- und Leitungsschutz  (Auslöseverhalten: "trägflink" und bedeutet, dass bei niedrigen Kurzschlussströmen eine träge und bei hohen eine flinke Auslösung erfolgt)
(g = "general purpose fuse"
G  = "general application")
Die stilisierte Schnecke steht gemäß VDE 0635 für "träg" und wurde inzwischen durch die Kennzeichnung "gG" abgelöst. Das Schneckensymbol wird teilweise immer noch verwendet.
LS-Schalter
(Sicherungsautomat)
Leitungsschutzschalter für Nennströme von 6 A bis 63 A, reagieren innerhalb weniger Millisekunden zuverlässig auf Überlastung und Kurzschluss.
Sie besitzen einen thermischen Überstromauslöser und einen elektromagnetischen Kurzschluss-Schnellauslöser, die unabhängig voneinander reagieren.


LS/DI-Schalter wie vorgenannt, jedoch mit zusätzlicher Fehlerstrom-Schutzschaltung.
FI-Schalter

Internationale Bezeichnung

RCD (Residual Current protective Device)

Fehlerstrom-Schutzschalter (auch Personenschutzschalter genannt) mit großer Schutzwirkung bei Fehlerströmen. Im Stromkreis wird der Stromfluss kontinuierlich gemessen und geprüft, ob dieser ordnungsgemäß fließt. Bei einem gestörten Stromfluss erfolgt innerhalb von etwa 0,1 Sekunden eine Auslösung des Schalters, der die betreffende Stromleitung unterbricht. 

Kennzeichnung:  FI-Schalter

👉 Um die Auslösefunktion sicherzustellen, sollte etwa alle 6 Monate durch manuelle Auslösung der vorhandenen Prüftaste erfolgen.
Bei gewerblichen Elektroanlagen ist diese Fehlersimulierung unter Bußgeldandrohung nach BGV A3 Pflicht.

AFDD (Arc Fault Detection Device) Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtung, umgangssprachlich auch als "Brandschutzschalter" bezeichnet. Diese Schutzeinrichtung ist in  der DIN VDE 0100-420 seit Ende 2017 für folgende brandgefährdete Bereiche geregelt:
Schlaf- und Aufenthaltsräume in Heimen und Kindertagesstätten
Orten und Räumen mit Feuerrisiko und brennbaren Materialien (z.B. Scheunen, Schreinereien)
Orten und Räumen mit überwiegend brennbaren Baustoffen (z. B. Holzhäuser)
Orten und Räumen mit unersetzbaren Gütern (Kulturgüter)

Die geringe Stromstärke von nur 0,1 Ampere (= 100 mA) kann bereits Herzkammerflimmern bewirken und somit zum Herzstillstand führen.

Fließt der Strom durch den ganzen Körper reichen bereits 0,01 Ampere (= 10 mA). Hat das Opfer ein Strom führendes Teil berührt, so kommt es zu einer spontanen Muskelkontraktion und das Opfer kann das Strom führende Teil nicht mehr loslassen (Loslassgrenze) - es klebt buchstäblich fest.

Ein Helfer sollte zunächst versuchen die Stromzufuhr zu unterbrechen oder wenn dieses so schnell nicht möglich ist, das Opfer ruckartig von der Stromquelle wegstoßen, dabei aber keinesfalls anfassen, da die Hilfsperson ansonsten selber zum Opfer wird.