CODE–Knacker

Lexikon der Codes - Symbole - Kurzzeichen


ELEKTROFAHRZEUGE

Man könnte denken, das "E" auf dem folgenden Plakettenmuster steht für "Europa". Weit gefehlt - der Kennbuchstabe "E" steht für "elektrisch betriebenes Fahrzeug" und kann auf Antrag zugeteilt und von der Zulassungsbehörde kostenpflichtig ausgegeben werden. Die Plakette mit 80 mm  ∅ muss dann gut sichtbar auf der Rückseite des Fahrzeugs angebracht werden.
Die gesetzlichen Vorschriften zu dieser Kennzeichnung sind bis zum 31.12.2026 befristet.
Plakette Elektrofahrzeug
Plakettenmuster für elektrisch betriebene Fahrzeuge
(im Sichtfeld wird das amtliche Kennzeichen eingetragen)

Kennzeichen für elektrisch betriebenes Fahrzeug Das amtliche Kennzeichen führt rechts ein "E".

So gekennzeichnete Elektrofahrzeuge genießen im öffentlichen Straßenverkehr einige Privilegien.

 

Zusatzzeichen Elektrofahrzeuge Wenn dieses Zusatzeichen "frei" angebracht ist, gelten folgende Gestattungen:

● Bussonderfahrstreifen darf befahren werden.

● Ausnahmen bei den Verkehrsverbotszeichen 250, 251, 253, 255, 260 der Straßenverkehrsordnung (StVO).

● Parken innerhalb gekennzeichneter Flächen im eingeschränkten Halteverbot erlaubt.

● Parken ohne Parkschein oder Parkscheibe wie in Parkzonen oder auf Gehwegen, ggf. mit Zeitbeschränkungen, erlaubt.

 

Elektro-Ladestation Zeichen 365-65 StVO
Hinweiszeichen auf eine Elektro-Ladestation
(Zeichen gemäß 365-65 StVO)

 

Die EU definiert mit Richtlinie 2014/94/EU vom 22.10.2014

Normalladepunkt als einen Ladepunkt, an dem Strom mit einer Ladeleistung von höchstens 22 kW an ein Elektrofahrzeug übertragen werden kann, mit Ausnahme von Vorrichtungen mit einer Ladeleistung von höchstens 3,7 kW, die in Privathaushalten installiert sind oder deren Hauptzweck nicht das Aufladen von Elektrofahrzeugen ist und die nicht öffentlich zugänglich sind.

(Technische Mindestausstattung: Wechselstrom-Steckdosen (AC) oder Fahrzeugkupplungen des Typs 2 nach der Norm DIN EN 62196-2)

Schnellladepunkt als einen Ladepunkt, an dem Strom mit einer Ladeleistung von mehr als 22 kW an ein Elektrofahrzeug übertragen werden kann.

(Technische Mindestausstattung: Wechselstrom-Steckdosen (AC) oder Fahrzeugkupplungen des Typs 2 nach der Norm DIN EN 62196-3 und Gleichstrom-Steckdosen (DC) mit Kupplungen des "combined charging system Combo 2" nach der Norm DIN EN 62196-3)


IEC Typ-2-Steckdose

 


 

Ladedauer von E-Fahrzeugakkus berechnen (ohne Berücksichtigung der Außentemperatur und Ladeverlusten)








Ladedauer bis   80 % ca.   
Ladedauer bis 100 % ca.   

 

Ladedauerbeispiele für Akkus, abhängig vom verfügbaren Ladepunkt
Ladeleistung
(kW = Kilowatt)
50 kW-Akku
Ladedauer 20 % → 80 %
100 kW-Akku
Ladedauer 20 % → 80 %
Ladesäule/Ladepunkt
AC 2,3 kW ca. 13 Std. : 2 Min. ca. 26 Std. : 5 Min. Haushaltssteckdose (230 V, 10 A)
AC 3,7 kW ca. 8 Std. : 6 Min. ca. 16 Std. : 12 Min. Wallbox in Wohnhäusern
AC 11 kW ca. 2 Std. : 43 Min. ca. 5 Std. : 27 Min. Wallbox in Wohnblocks, Öffentliche Normal-Ladesäulen
AC 22 kW ca. 1 Std. : 21 Min. ca. 2 Std. : 43 Min. Öffentliche Normal-Ladesäulen
DC 50 kW ca. 36 Minuten ca. 1 Std. : 12 Min. Schnellladesäulen (Autobahn) - höchsten 80 %
DC 150 kW ca. 12 Minuten ca. 24 Minuten Schnellladesäulen (Autobahn) - höchsten 80 %
DC 350 kW ca. 5 Minuten ca. 10 Minuten Schnellladesäulen (Autobahn) - höchsten 80 %

Da Fahrzeughersteller in der Regel die Ladezeiten bis zu einer Ladekapazität von 80 % angeben, wurde in vorstehender Berechnung dieses Limit übernommen. Informationshalber ist die Gesamtladezeit als grober Orientierungswert bis zu einem Füllstand von 100 % angegeben. Im Übrigen ist häufiges (teures) Schnellladen schädlich für den Akku und auch nicht bei jedem E-Fahrzeug möglich. So schaltet die Akkuladetechnik aus Sicherheitsgründen in der Regel bei einem Füllstand von 80 % automatisch ab oder reduziert die Ladegeschwindigkeit bis zu einem Füllstand von 100 % deutlich auf etwa 10 % bis 25 % der Ladegeschwindigkeit bis 80 %.
Wie wird die Ladeleistung berechnet?
Ladeleistung AC 2,3 kW = Phasen (1) × Spannung (230 V Wechselstrom) × Stromstärke (10 A)
oder
Ladeleistung AC 11 kW = Phasen (3) × Spannung (230 V Wechselstrom) × Stromstärke (16 A)
oder
Ladeleistung DC 50 kW = Phasen (1) × Spannung (500 V Gleichstrom) × Stromstärke (100 A)

Die verschiedenen Arten von Elektrofahrzeugen kurz erklärt
BEV (Battery Electric Vehicle) – reines Elektrofahrzeug
Ein BEV-Fahrzeug wird allein von einem batteriebetriebenen Elektromotor angetrieben, der über das Stromnetz aufgeladen wird und somit keinen fossilen Kraftstoff benötigt. Daher verursacht das Fahrzeug bei der Fahrt keine Emissionen. Die verbaute Hochleistungsbatterie wird über das Stromnetz oder Ladestationen aufgeladen. Langsam bieten immer mehr Hersteller reine Elektrofahrzeuge an, wie diese Infos zum Cupra Born zeigen. Weiterentwicklungen ermöglichen leistungsstärkere Akkus und der Ausbau der Ladeinfrastruktur kommt voran.
FCEV (Fuel Cell Electric Vehicles) – Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug
Ein FCEV-Fahrzeug wird von einem Elektromotor angetrieben, dessen Strom durch Wasserstoffbrennstoffzellen erzeugt wird, anstatt durch Batterien wie bei einem BEV. Die Brennstoffzellen erzeugen Strom durch die Kombination von Wasserstoff und Sauerstoff, was zu einer lokal emissionsfreien Fahrt führt. FCEV steht für Fuel Cell Electric Vehicles. Obwohl ganz emissionsfrei haben sich diese Fahrzeuge bislang nicht durchgesetzt. Gründe dafür sind der hohe Kaufpreis und die schlecht ausgebaute Ladeinfrastruktur. Der Tankvorgang ist im Vergleich zum Stromer zwar schnell, aber wegen der geringen Nachfrage gibt es zu wenig Lademöglichkeiten.
PHEV (Plug-In Hybrid Electric Vehicle) – Plug-in Hybrid
Das Fahrzeug verfügt über einen Elektromotor und einen Verbrennungsmotor. Der Akku kann über eine externe Stromquelle aufgeladen werden und der Verbrennungsmotor lädt die Batterie, wenn die Leistung nicht ausreicht. Zusätzlich wird die durch z.B. Bremskraft gewonnene Energie in der Batteriegespeichert. Dadurch ermöglicht dieses Hybrid-Fahrzeug im Vergleich zu anderen Varianten eine längere rein elektrische Fahrt und höhere Geschwindigkeiten aufgrund des größeren Akkus.
mHEV (Mild Hybrid Electric Vehicle ) – Mild Hybrid
Ein mHEV-Fahrzeug ist mit einem Elektromotor und einem Verbrennungsmotor ausgestattet. Der Elektromotor unterstützt den Verbrennungsmotor nur in bestimmten Fahrsituationen wie dem Beschleunigen und Überholen, schaltet sich jedoch ab, sobald eine konstante Reisegeschwindigkeit erreicht ist. Die durch Bremskraft gewonnene Energie wird in der Batterie gespeichert, jedoch kann der Akku nicht extern aufgeladen werden.
sHEV (strong Hybrid Electric Vehicle ) – Vollhybrid
Das sHEV-Fahrzeug verfügt ebenfalls über einen Elektromotor und einen Verbrennungsmotor. Der Elektromotor unterstützt den Verbrennungsmotor vor allem beim Anfahren und bei kurzen Strecken, wobei eine Steuerungsautomatik entscheidet, welcher Motor verwendet wird. Gewonnene Energie wird in der Batterie gespeichert. Auch hier kann der Akku nicht extern aufgeladen werden.

Hinweis für den E-Auto-Gebrauchtwagenkauf

Mit dem SoH-Wert (State of Helth = Gesundheitszustand) wird vom Batteriemanagement die prozentuale Restkapazität der ursprünglichen Akkukapazität angegeben. Die Restkapazität sinkt hauptsächlich infolge Alterung und Anzahl erfolgter Ladezyklen.
Über die OBD (On Board Diagnose) kann dieser wichtige Alterungs-Kennwert abgerufen werden.