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Lexikon der Codes - Symbole - Kurzzeichen


MAMMOGRAFIEBEFUNDE

In Deutschland sterben jährlich rund 18.500 Frauen und 160 Männer an Brustkrebs. Damit erkrankt etwa jede 8. Frau und jeder 790. Mann im Laufe des Lebens an Brustkrebs (Mammakarzinom).
Mit dem Mammografie-Screening-Programm werden Frauen zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr (bei Verdacht und unter bestimmten Voraussetzungen auch Frauen unter 50 Jahren) aufgefordert, an der Brustkrebsfrüherkennung teilzunehmen. Einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen etwa 30 % der Frauen, die familiär (die Brustkrebsgene BRCA1 und BRCA2 sind an der Brustkrebsentstehung beteiligt) für Brustkrebs vorbelastet sind.
Mit immer höher auflösenden bildgebenden Verfahren
wie die analoge konventionelle Film-Mammografie (FFS) mit der höchsten Auflösung,
die Speicherfolien-Mammografie (CR),
oder die digitale Flachdetektor-Mammografie (DR)
stehen Untersuchungsverfahren zur Verfügung, um sehr kleine und in einem frühen Stadium noch nicht tastbare Tumoren sichtbar zu machen.
Eine besonders hohe diagnostische Aussagekraft weist die Magnetresonanztomografie auf. Die als MR-Mammografie (MRM) bezeichnete Untersuchung wird ist nur in besonderen Fällen eine GKV-Leistung. Um die Bildbeurteilung aussagefähiger zu machen, erfordert diese Untersuchungsmethode grundsätzlich die Injektion eines Kontrastmittels (KM).

 

Detaillierte Informationen sind nachzulesen in der S3-Leitlinie Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms (Version 4.4 - Juni 2021)

Ein Mammakarzinom wird international nach dem TNM-Klassifikationssystem vorgenommen.

 

BI-RADS® -Klassifikation (Breast Imaging Reporting And Data System)


BI-RADS 0 Unvollständige Diagnostik
Es werden zusätzliche bildgebende Auswertungen und/oder frühere Mammografien zum Vergleich benötigt.
BI-RADS 1 Negativer bzw. unauffälliger Befund
Routinemäßige Mammografie-Screenings.
0 % Malignitätswahrscheinlichkeit
BI-RADS 2 Gutartiger Befund
Routinemäßige Mammografie-Screenings
0 % Malignitätswahrscheinlichkeit
BI-RADS 3 Wahrscheinlich gutartig.
Kurzfristige (6-monatige) Nachuntersuchung oder weitere Überwachungs-Mammografien
> 0 %, aber ≤ 2 % Malignitätswahrscheinlichkeit
BI-RADS 4 Verdächtiger Befund
Kategorie 4A: Geringer Verdacht für Malignität
Kategorie 4B: Mäßiger Verdacht auf Malignität
Kategorie 4C: Starker Verdacht auf Malignität
Gewebediagnose/Biopsie
> 2 %, aber < 95 % Malignitätswahrscheinlichkeit
> 2 % bis ≤ 10 % Malignitätswahrscheinlichkeit
> 10 % bis ≤ 50 % Malignitätswahrscheinlichkeit
> 50 % bis < 95 % Malignitätswahrscheinlichkeit
BI-RADS 5 In hohem Grade auf Bösartigkeit hindeutend
Gewebediagnose/Biopsie
≥ 95 % Malignitätswahrscheinlichkeit
BI-RADS 6 Durch Biopsie nachgewiesene Bösartigkeit
Chirurgische Entfernung des betroffenen Gewebes, wenn klinisch angemessen.

 

Zusätzlich erfolgt nach der ACR-Klassifikation (American College of Radiology) eine subjektive Einstufung der Brustdichte/Brustbeurteilbarkeit in 4 Kategorien. Die Einteilung nach ACR gibt wichtige Hinweise auf die Zuverlässigkeit der mammografischen Diagnostik, da vor allem in den Kategorien 3 und 4 kleinere Befund mammografisch möglicherweise nicht zur Darstellung kommen. Die veraltete ACR-Klassifikation von 2003 (ACR 1 bis ACR 4) mit prozentualen Einteilungen soll nicht mehr verwendet werden.

ACR® -Klassifikation (American College of Radiology)


2013 BI-RADS® Atlas (5th Edition)
ACR a  Das Brustgewebe besteht vollständig aus Fettgewebe.
ACR b  Es gibt vereinzelte Bereiche mit dichtem Drüsen- und Fettgewebe.
ACR c  Die Brüste sind heterogen verdichtet, wodurch kleine Herde verdeckt werden können.
ACR d  Extrem dichtes Brustgewebe, was die Empfindlichkeit der Mammografie deutlich vermindert.

"Alle Angaben auf dieser Seite dienen nur der allgemeinen Information und nicht der Selbstdiagnose, geben keine Therapieempfehlungen und ersetzen nicht den Arztbesuch!"