TEXTILKENNZEICHNUNG
Das 2019 auf freiwilliger Basis eingeführte staatliche Textilsiegel "Grüner Knopf" gibt Auskunft über Textilien, die unter fairen sozialen und ökologischen Standards produziert
wurden und soll die Funktion eines Metasiegels übernehmen. Unter den 26 zu erfüllenden Kriterien befinden sich beispielsweise die Einhaltung vom Verbot der schlimmsten Formen von Kinderarbeit, die Gewährung von Mindestlöhnen oder die Einhaltung von Abwassergrenzwerten. Zusätzlich müssen 20 Unternehmenskriterien erfüllt werden, z. B. im Umgang von Mitarbeiterbeschwerden oder der Berichterstattung an die Öffentlichkeit. |
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Global Organic Textile Standard, kurz GOTS ist ein internationaler Zusammenschluss von Naturtextil-Verbänden. Mit dem GOTS-Siegel zertifizierte Textilien werden unter umwelt- und sozialverträglichen Aspekten hergestellt. Das Siegel gehört unter allen Textilsiegeln zu denen mit den höchsten Standards. Kennzeichnungsart 1: "kbA/kbT" (Mindestens 95 % der Fasern müssen aus kbA bzw. kbT stammen. Der Rest kann aus nicht ökologisch erzeugten Fasern bestehen.) Kennzeichnungsart 2: "hergestellt aus x % kbA/kbT-Fasern" (Mindestens 70 % der Fasern müssen aus kbA bzw. kbT stammen. Der Rest kann aus nicht ökologisch erzeugten Fasern bestehen.) Gemäß den GOTS-Bestimmungen dürfen beispielsweise keine Azofarbstoffe oder genveränderte Baumwolle verwendet werden. Außerdem dürfen in Zusatzstoffen keine Nanopartikel mit einer Größe < 100 nm enthalten sein. |
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Woolmark (Wollsiegel) garantiert die Verwendung reiner Schurwolle, die erstmals verarbeitet wurde.
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Die freiwillige, gesetzlich nicht geregelte Zusatzbezeichnung wie z. B. "Super 120" oder
"Super 120’s" steht für die Garnfeinheit und entspricht nach der "IWTO" einem durchschnittlichen Faserdurchmesser von nur 17,75 µ. Je niedriger die Zahl ist, um so feiner und grundsätzlich teurer ist das Garn. |
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Woolmark Blend (Combi-Wollsiegel) ist das Gütezeichen für Fasermischungen mit mindestens 50 % Schurwolleanteil und maximal 50 % nichtwollene
Fasern. Der Schurwolleanteil muss die gleichen Eigenschaften vorweisen wie die von reiner Schurwolle. Im Gegensatz dazu können Textilien, die mit "REINE WOLLE" oder "100 % Wolle" gekennzeichnet sind, aus Reißwolle hergestellt sein. |
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Die symbolisierte Fruchtkapsel des Baumwollstrauches ist das internationale Zeichen für "REINE BAUMWOLLE". Rechteinhaber ist die Bremer Baumwollbörse. Nach den Lizenzvorgaben muss der Baumwollfasergehalt ohne Berücksichtigung von Futterstoffen, Einlagen und Zubehör 100 % betragen, wobei Toleranzen von 5 % für Dekorations- und Effektzwecke und 3 % für Fremdfasern zulässig ist. |
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Öko-Tex®Standard 100, welches garantiert, das gesetzlich zulässige Höchstmengen an Pestiziden, Schwermetallen und Formaldehyd weit
unterschritten werden. Krebs- und Allergieauslösende Farbstoffe werden nicht verwendet. Keine Flammschutzausrüstung. Keine Biozidausrüstung. Textilien entsprechen dem pH-Wert der Haut. Öko-Tex® Standard 100 + Öko-Tex®Standard 1000 berücksichtigt die produktionsökologischen Gegebenheiten. Es werden alle in der Produktionskette beteiligten Hersteller nach umwelt- und sozialverträglichen Aspekten überprüft. Die zertifizierten Produktionsstätten dürfen mit der Werbeaussage "Umweltfreundliche Betriebsstätte nach Öko-Tex® Standard 1000" werben. Die Produkte werden mit nebenstehendem Label gekennzeichnet. |
SG = Schadstoffgeprüft - wird vergeben vom Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens e.V. (PFI) Schuhe, Lederprodukte, Textilien, Pelze, Pappe, Klebstoffe, Kunststoffprodukte, die hinsichtlich von enthaltenen Schadstoffen niedrige Grenzwerte nicht überschreiten dürfen, sodass von diesen keine gesundheitlichen Gefahren ausgehen können. Die SG-Schadstoffgrenzwerte liegen in der Regel deutlich unter den gesetzlich geregelten Grenzwerten. Die Einhaltung der Grenzwerte werden in Stichproben am fertigen Produkt geprüft. So dürfen beispielsweise Azofarbstoffe, flammhemmende Ausrüstungen, Chrom-VI Verbindungen und Tributylzinnverbindungen (TBT) nicht nachweisbar sein. |
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IVN = Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft e.V. Reine Naturtextilien, die unter besonderer Berücksichtigung ökologischer und sozialer Standards hergestellt wurden. Das "Best" bei diesem Label steht für den zurzeit höchsten Öko-Standard in der Textilbranche. Die Vergabekriterien verbieten die Verwendung von PVC, PU, Nickel, Formaldehyd, chemische Ausrüstung (Mottenschutz mit dem Naturprodukt Neem ist zugelassen), bedrohte Hölzer, gesetzlich verbotene Azofarbstoffe oder toxikologisch bedenkliche Naturfarbstoffe/synthetische Farbstoffe. |
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Um die Textilarbeitsplätze der Vogesen nachhaltig zu gestalten, haben rund 20 Hersteller die Wettbewerbsbarrieren überwunden. Sie stellten den Dialog in den Mittelpunkt des Prozesses und haben damit gemeinsam eine Alternative zum verantwortungslosen und Massenkonsum entwickelt. Vosges Terre Textile überprüft diese Fabriken alle 3 Jahre, um sicherzustellen, dass sie verantwortungsbewusst handeln. Neben Herstellern von Damen- und Herrenbekleidung über Bettwaren bis hin zu Tischdecken, die durch eine spezielle Versiegelung im Handel als abwaschbare Tischdecken vertrieben werden, findet sich so eine breite Palette an Textilienherstellern, die ihren Sitz in den Vogesen haben. |
Materialkurzzeichen von Textilfasern und Textilrohstoffen | ||
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AB | Manila (Abacá) | Hartfasern |
AC | Acetat | Chemiefasern |
AG | Alginat | Chemiefasern |
AL | Alfagras (Esparto) | Hartfasern |
BW, CO | Baumwolle (engl.: cotton) | Samenfasern |
CA | Acetat | Chemiefasern |
CC | Kokos | Hartfasern |
CF | Kohlenstoff-Faser | anorganische Chemiefasern |
CL | Polychlorid | Chemiefasern |
LF | Polyvinylchlorid | Chemiefasern |
CLY | Lyocell | Chemiefasern |
CMD | Modal | Chemiefasern |
CTA | Triacetat | Chemiefasern |
CUP | Cupro | Chemiefasern |
CV | Viskose | Chemiefasern |
EL | Elasthan | Chemiefasern |
FI | Fiqué | Hartfasern |
FL | Fluorfaser | Chemiefasern |
GF | Glasfaser | anorganische Chemiefasern |
HA | Hanf | Bastfasern |
HE | Henequen | Hartfasern |
HR | Rinderhaar (engl.: cow hair) | grobe Tierhaare |
HS | Rosshaar (engl.: horse hair) | grobe Tierhaare |
HZ | Ziegenhaar (engl.: goat hair) | grobe Tierhaare |
JR | Urena (Aramina) | Bastfasern |
JS | Rosella | Bastfasern |
JU | Jute | Bastfasern |
KE | Kenaf | Bastfasern |
KP | Kapok | Samenfasern |
LA | Latex | Milchsaft aus dem Kautschuk |
LI | Leinen, Flachs | Bastfasern |
MAC | Modacryl | Chemiefasern |
MD | Modal | Chemiefasern |
MG | Maguey | Bastfasern |
MTF | Metallfaser | anorganische Chemiefasern |
NF | Phormium (Neuseeland-Faser) | Hartfasern |
PA | Polyamid (Perlon®, Nylon®) | Chemiefasern |
PAN, PC | Polyacryl(nitril) | Chemiefasern |
PB | Polyharnstoff | Chemiefasern |
PE | Polyethylen | Chemiefasern |
PES, PL | Polyester | Chemiefasern |
PI | Papier | |
PL | Polyethylen | Chemiefasern |
PP | Polypropylen | Chemiefasern |
PUR, PU | Polyurethan | Chemiefasern |
PVC | Polyvinylchlorid | Chemiefasern |
RA | Ramie | Bastfasern |
SE, S | Seide (engl.: silk) | Kokon des Maulbeer-Seidenspinners |
SI | Sisal | Hartfasern |
SN | Sunn | Bastfasern |
ST | Tussahseide | Kokon des Tussahspinners |
TV | Trivinyl | Chemiefasern |
VY | Viskose | Chemiefasern |
WA | Angora | Tierhaare |
WG | Vinylal | Tierhaare |
WK | Kamelhaar | Tierhaare |
WL | Lama | Tierhaare |
WM | Mohair | Tierhaare |
WN | Kanin | Tierhaare |
WO, WV | Wolle (engl.: wool) | Tierhaare |
WP | Alpaka | Tierhaare |
WS | Kaschmirziege | Tierhaare |
WSA | Kaschgora | Tierhaare |
WU | Guanako | Tierhaare |
WY | Yak | Tierhaare |
Kurzzeichen für Wetterbekleidung | ||
W-W-A |
Wasserdicht - Winddicht - Atmungsaktiv 1. Zahl Klasse 1 bis 4 (beste) des Wasserdurchgangswiderstands. Der Wasserdurchgangswiderstand WP wird nach DIN EN 343 in 4 Klassen eingeteilt und beschreibt den an einem Wetterschutzmaterial gemessenen Widerstand gegen hydrostatischen Druck in der Einheit Pascal (Pa):
Klasse 1 WP ≥ 8.000 Pa (Nähte vor der Vorbehandlung Material vor der Vorbehandlung)
2. Zahl Klasse 1 bis 3 (beste) des Wasserdampfdurchgangswiderstands (Atmungsaktivität). Beim Wasserdampfdurchgangswiderstand der Klasse 1 muss auf dem Kleidungsstück die Warnung "Begrenzte Tragedauer" hinzugefügt werden. Mit dem Messwert "Ret" wird besonders bei Arbeits- und Wetterschutzkleidung der Wasserdampfdurchgangswiderstand in m² × Pa/W angegeben.
R (im Regentum geprüftes fertiges Bekleidungsteil, optional). |
👉 Um gesundheitliche Einbußen, wie Allergien, Hautausschläge, Sehstörungen oder Hirnschädigungen zu vermeiden, wird bei Textilien mit folgenden Kennzeichnungen vom Kauf abgeraten:
● antimikrobiell (Mikroben abtötend)● antismell (keine unangenehme Geruchsbildung, wie Tabakrauch)
● antistatisch (elektronische Aufladungen verhindernd)
● bügelfrei (permanent press)
● chemisch reinigen
● chrash (künstliche Knitter)
● desodorierend (unangenehmen Körpergeruch beseitigend)
● easy-care-behandelt (Sammelbegriff für schmutzabstoßende und fleckabweisende Pflegeausrüstung. Textil ist bügelleicht, knitterarm, einlaufsicher und widerstandsfähig gegenüber Kleidermotten)
● fade out (färbt aus)
● flammgeschützt (nur importierte Bettwaren, Bodenbeläge, Gardinen, Kinderbekleidung, Möbelbezüge, Matratzen - neben Regulationsstörungen im zentralen Nervensystem und lagebedingten Ursachen -Bauchlage vermeiden- können auch giftige Ausgasungen für den plötzlichen Kindstod [SID = Sudden Infant Death] verantwortlich sein!)
● fußpilzhemmend
● keine lokale Fleckentfernung möglich
● pflegeleicht
● santized (antimikrobiell)
● separat waschen (Abfärbung möglich/wahrscheinlich)
● stain resistant (schmutzabweisend)
● wash and wear (waschen und tragen)
● wash out (wäscht aus)
● water repellent (wasserabweisend)
● wind resistant (winddicht)
Vorbeugend sollten neue Textilien die auf der Haut getragen werden vor dem ersten Gebrauch mehrmals gewaschen werden, damit eventuell schwermetallhaltige Farben und Ausrüstungschemikalien soweit wie möglich herausgewaschen werden. Textilien mit Hautkontakt müssen bei einem Formaldehydgehalt von mehr als 0,15 % sogar diesen gesetzlichen Pflichthinweis tragen: "Enthält Formaldehyd. Es wird empfohlen, das Kleidungsstück zur besseren Hautverträglichkeit vor dem ersten Tragen zu waschen".
Ein Verzicht auf farbige Unterwäsche mindert das Risiko belasteter Textilien.