WEIN 🍇
Die Weinverordnung gestattet die zusätzliche Kennzeichnung gehobener Qualitätsweine - nach entsprechender Prüfung - mit dem "Deutschen Weinsiegel" der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft e.V. (DLG) oder anderen zugelassenen Gütezeichen.
Besonders für den unerfahrenen und gelegentlichen Weintrinker ist dieses eine willkommene Einkaufs- oder Entscheidungshilfe.
Geschmacksrichtungen | ||
---|---|---|
☼ |
☼ |
☼ |
rot für liebliche bis süße Weine |
grün für halbtrockene Weine |
gelb für trockene Weine |
Die Weinsiegel ziert der römische Gott der Fruchtbarkeit und des Weins Bacchus. |
Geschmacksangaben | Restzuckergehalt |
---|---|
trocken sec asciutto dry |
höchstens 9 Gramm/Liter |
halbtrocken demi-sec abboccato medium dry |
höchstens 18 Gramm/Liter |
lieblich moelleux amabile medium |
höchstens 45 Gramm/Liter |
süß doux dolce sweet |
mindestens 45 Gramm/Liter |
Qualitätsstufen deutscher Weine
Wein (Wein ohne engere Herkunftsangabe) (vor dem 1.8.2009: Tafelwein)
Diese niedrigste Qualitätsstufe muss in allen deutschen Anbaugebieten einen natürlichen Mindestalkoholgehalt von 5 % vol (In der Weinbauzone B, dazu gehört Baden, 6 % vol) aufweisen.
Landwein
Die zur Weinherstellung verwendeten Trauben müssen zu mindestens 85 % aus dem Landweingebiet stammen, dessen Bezeichnung der Wein trägt.
Bezeichnungen von festgelegten Landweingebieten:
1. Ahrtaler Landwein, 2. Badischer Landwein, 3. Bayerischer Bodensee-Landwein, 4. Brandenburger Landwein, 5. Landwein Main, 6. Landwein der Mosel, 7. Landwein Neckar, 8. Landwein Oberrhein, 9. Landwein Rhein, 10. Landwein Rhein-Neckar, 11. Landwein der Ruwer, 12. Landwein der Saar, 13. Mecklenburger Landwein, 14. Mitteldeutscher Landwein, 15. Nahegauer Landwein, 16. Pfälzer Landwein, 17. Regensburger Landwein, 18. Rheinburgen-Landwein, 19. Rheingauer Landwein, 20. Rheinischer Landwein, 21. Saarländischer Landwein, 22. Sächsischer Landwein, 23. Schleswig-Holsteinischer Landwein, 24. Schwäbischer Landwein, 25. Starkenburger Landwein, 26. Taubertäler Landwein.
QbA-Weine (Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete)
Im Gegensatz zu Prädikatsweinen, dürfen Qualitätsweine b.A. mit Traubenmost (Süßreserve) angereichert werden. Hierdurch wird eine Steigerung des Alkoholgehaltes und des Geschmacks erreicht.
Weinanbaugebiete in der Bundesrepublik Deutschland:
Ahr, Baden, Franken, Hessische Bergstraße, Mittelrhein, Mosel, Nahe, Pfalz, Rheingau, Rheinhessen, Saale-Unstrut, Sachsen, Württemberg.
Bei diesen Qualitätsweinen ist auch der Zusatz "Qualitätswein garantierten Ursprungs" (Q.g.U.) möglich, soweit es sich um typische Rebsortenweine der Qualitätsstufe QbA in bestimmten Anbaugebieten oder Teilregionen handelt.
Prädikatsweine umfassen folgende Prädikatsstufen:
Kabinett (Wein ohne Vornahme von Anreicherungen) | natürlicher Mindestalkoholgehalt 7 % vol |
Spätlese (vollreife Weintrauben, die in einer späten Lese geerntet worden sind) | |
Auslese (vollreife oder edelfaule Weintrauben) | |
Beerenauslese (edelfaule oder wenigstens überreife Beeren) | natürlicher Mindestalkoholgehalt 5,5 % vol |
Trockenbeerenauslese (TBA) (weitgehend eingeschrumpfte edelfaule Beeren) | |
Eiswein (Trauben müssen bei der Lese und Kelterung gefroren sein) |
Der Anteil des Restzuckergehaltes ist bei der Stufe "Kabinett" am geringsten und bei der Stufe "Trockenbeerenauslese" am höchsten.
Die Prädikatsstufen sind hauptsächlich auf den Erntezeitpunkt zurückzuführen. Je länger die Trauben reifen umso mehr qualitätssteigernde Aromen bilden sich.
Classic signalisiert einen trockenen, gebietstypischen Qualitätswein eines Jahrgangs von gehobener Qualität.
Die einzige Rebsorte muss in Verbindung mit der Bezeichnung "Classic" angegeben werden.
Der natürliche Mindestalkoholgehalt des zur Herstellung verwendeten Mostes liegt 1% vol über dem Mindestalkoholgehalt der für das bestimmte Anbaugebiet vorgeschrieben ist, in dem die Weintrauben geerntet worden sind.
Der Gesamtalkoholgehalt beträgt mindestens 12 % vol (11,5 % vol bei Weintrauben die im bestimmten Anbaugebiet Mosel
geerntet worden sind) und enthält höchstens 15 Gramm/Liter Restzucker.
Geschmacksangaben (z. B. "halbtrocken") sind nicht zulässig.
Amtliche Prüfungsnummer bei Qualitätsweinen (A.P. Nr.) Kennziffer der Prüfstelle (3 = Trier) Gemeinde des Antragsstellers/Abfüllers Betriebsnummer des Antragstellers/Abfüllers Füllung eines Betriebes (fortlaufende Nummer) Jahreszahl der Antragstellung (Jahr der Abfüllung) Ein der A.P.Nr. vorangestelltes "L" kennzeichnet diese zusätzlich als Los |
Kennzeichnung von Zutaten, die allergische oder andere Unverträglichkeitsreaktionen auslösen können.
Tabelle zur Ermittlung des natürlichen Alkoholgehaltes in Volumenprozent aus dem Oechslegrad | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
°Oe | % vol Alkohol | °Oe | % vol Alkohol | °Oe | % vol Alkohol | °Oe | % vol Alkohol |
40 | 4,4 | 70 | 9,1 | 95 | 13,0 | 125 | 17,7 |
45 | 5,2 | 75 | 9,8 | 100 | 13,8 | 130 | 18,4 |
50 | 5,9 | 76 | 10,0 | 105 | 14,5 | 135 | 19,2 |
55 | 6,7 | 80 | 10,6 | 110 | 15,3 | 140 | 20,0 |
60 | 7,5 | 85 | 11,4 | 115 | 16,1 | 145 | 20,8 |
65 | 8,3 | 90 | 12,2 | 120 | 16,9 | 150 | 21,5 |
Umrechnung in Gramm pro Liter Alkohol: % vol × 7,89 | |||||||
Umrechnung in % vol Alkohol: Gramm pro Liter Alkohol × 0,1267 |
Beispiel: Spezifisches Gewicht vom Wasser: 1,000 - spezifisches Gewicht des Mostes: 1,042 entspricht somit 42 °Oe.
Berechnung: (Mostdichte in g/cm³ 1,042 × 1000) -1000.
Vom Mostgewicht lässt sich wiederum der natürliche Alkoholgehalt errechnen bzw. ableiten.
Mit Hilfe eines Refraktometers führt der Lichtbrechungs-Index zur Bestimmung des Zuckergehaltes.
Qualitätsstufen französischer Weine
Vin de Table (VdT) | Wein ohne Herkunftsbezeichnung |
Landwein | |
apellation d'origine vin délimité de qualité supérieure (Wein gehobener Qualität) | |
A.O.C. | apellation d'origine contrôllée (kontrollierte und garantierte Ursprungsbezeichnung) |
Qualitätsstufen italienischer Weine
Vin de Pays (VdP) | |
V.D.Q.S. | |
Vino da Tavola (VdT) | Wein ohne Herkunftsbezeichnung |
Vino Tipico (IGT) | Landwein |
D.O.C. | denominazione di origine controllata (kontrollierte Ursprungsbezeichnung) |
D.O.C.G. | denominazione di origine controllata e garantita (kontrollierte und garantierte Ursprungsbezeichnung) |
Qualitätsstufen spanischer Weine
Vino de Mesa | Wein ohne Herkunftsbezeichnung |
Vino de la Tierra | Landwein |
D.O. | denominación de origen (kontrollierte Ursprungsbezeichnung) |
D.O.C.a. | denominación de origen calificada (Spitzengruppe) |
Qualitätsstufen portugiesischer Weine
Vinho de Mesa | Wein ohne Herkunftsbezeichnung |
Vinho Regional | Landwein |
D.O.C. | denominação de origem controlada (kontrollierte Ursprungsbezeichnung) |
Qualitätsstufen griechischer Weine
Cava; Retsina; Epitrapezos Oenos | Wein ohne Herkunftsbezeichnung |
Topikos Oenos | Landwein |
O.P.E. | Onomasias Proelevseos Elegchomeni (kontrollierte Ursprungsbezeichnung) |
O.P.A.P. | Onomasias Proelevseos Anoteras Piotitos (gehobene Qualität mit Ursprungsbezeichnung) |
Qualitätsstufen ungarischer Weine
Asztali borok | Wein ohne Herkunftsbezeichnung |
Minöségi borok | Qualitätswein |
Különleges minöségü borok | Wein besonderer Qualität |
Tokajer-Wein | Für das Anbaugebiet Tokaj gelten strenge Anbauvorschriften. (Wein der Könige - König der Weine) |
KMW = Klosterneuburger Mostwaage (Umrechnung: ° Oechsle : 4,98 = ca. ° KMW) |
Qualitätswein b.A. (15° KMW); Kabinett (17° KMW); Spätlese (19° KMW); Auslese (21° KMW); Beerenauslese (25° KMW); Eiswein (25° KMW - nur gefrorene Beeren; Strohwein (25° KMW - drei Monate Lufttrocknung der Beeren auf Stroh oder Schilf); Ausbruch (27° KMW - edelfaule Beeren); Trockenbeerenauslese (30° KMW)
Heuriger Der neue Wein (Jungwein) wird von Martini (11. November) zum Heurigen und bleibt es bis zum nächsten Martini - dann wird er zum "alten". Der Jahrgang ist anzugeben.