CODE–Knacker

Lexikon der Codes - Symbole - Kurzzeichen


DÄMMSTOFFE

Pflanzliche als auch mineralische Dämmstoffe zum Zwecke der Wärme-, Kälte- und Schalldämmung müssen unterschiedlichen Anforderungen genügen. Materialien mit einer Wärmeleitfähigkeit von λ < 0,1 W/(mK) werden als Wärmedämmstoffe bezeichnet.
Die in den nachstehenden Tabellen aufgeführten Typenkurzzeichen und Symbole sind seit 1.1.2004 Teil der Produktinformationen nach DIN V 4108-10.


Musteretikett Wärmedämmplatte
Musteretikett Wärmedämmplatte WI/DI

  EPS   EN 13163    T1    L1 W1 S1 P3  BS50  DS(N)5 DS(70,-)3
expandiertes Polystyrol Europäische
Dämmstoff-Produktnorm
Dickentoleranz  
± 2 mm
Längentoleranz      
± 3 mm/m
Breitentoleranz      
± 3 mm/m
Rechtwinkligkeit
± 5 mm/m
Plattenebenheit       
± 10 mm/m
Biegefestigkeit   
≥ 50 kPa
Dimensionsstabilität im Normalklima
± 0,5 %
Dimensionsstabilität
bei definierten Temperatur- und Feuchtebedingungen
≤ 3 %

👉 EPS-Dämmstoffe bestehen zu 98 % aus Luft.

 

Anwendungsgebiet Kurzzeichen Anwendungsbeispiel Symbol

Symbole in Anlehnung an DIN V 4108-10

Decke, Dach

DAD Außendämmung von Dach oder Decke, vor Bewitterung geschützt, Dämmung unter Deckungen Dämmung - DAD
DAA Außendämmung von Dach oder Decke, vor Bewitterung geschützt, Dämmung unter Abdichtungen Dämmung - DAA
DUK Außendämmung des Daches, der Bewitterung ausgesetzt (Umkehrdach) Dämmung - DUK
DZ Zwischensparrendämmung, zweischaliges Dach, nicht begehbare, aber zugängliche oberste Geschossdecken Dämmung - DZ
DI Innendämmung der Decke (unterseitig) oder des Daches, Dämmung unter Sparren/Tragkonstruktion, abgehängte Decke usw. Dämmung - DI
DEO Innendämmung der Decke oder Bodenplatte (oberseitig) unter Estrich ohne Schallschutzanforderungen Dämmstoff-Kennzeichnung DEO Dämmung - DEO
DES Innendämmung der Decke oder Bodenplatte (oberseitig) unter Estrich mit Schallschutzanforderungen Dämmung -DES
Wand WAB Außendämmung der Wand hinter Bekleidung Dämmung - WAB
WAA Außendämmung der Wand hinter Abdichtung Dämmung - WAA
WAP Außendämmung der Wand unter Putz Dämmung -WAP
WZ Dämmung vor zweischaligen Wänden, Kerndämmung Dämmung - WZ
WH Dämmung vor Holzrahmen- und Holztafelbauweise Dämmung - WH
WI Innendämmung der Wand Dämmung - WI
WTH Dämmung zwischen Haustrennwänden mit Schallschutzanforderungen Dämmung - WTH
WTR Dämmung von Raumtrennwänden Dämmung -WTR
Perimeter PW Außenliegende Wärmedämmung vor Wänden gegen Erdreich (außerhalb der Abdichtung) Dämmung - PW
PB Außenliegende Wärmedämmung unter der Bodenplatte gegen Erdreich (außerhalb der Abdichtung) Dämmung - PB

 

Produkteigenschaft Kurz-
zeichen
Beschreibung Beispiele
Druckbelastbarkeit dk keine Druckbelastbarkeit Hohlraumdämmung, Zwischensparrendämmung
dg geringe Druckbelastbarkeit Wohn- und Bürobereich unter Estrich
dm mittlere Druckbelastbarkeit Nicht genutztes Dach mit Abdichtung
dh hohe Druckbelastbarkeit Genutzte Dachflächen, Terrassen, Trockenbausystem
ds sehr hohe Druckbelastbarkeit Industrieböden, Parkdeck
dx extrem hohe Druckbelastbarkeit Hoch belastete Industrieböden, Parkdeck
Wasseraufnahme wk keine Anforderungen an die Wasseraufnahme Innendämmung im Wohn- und Bürobereich
wf Wasseraufnahme durch flüssiges Wasser Außendämmung von Außenwänden und Dächern
wd Wasseraufnahme durch flüssiges Wasser und/oder Diffusion Perimeterdämmung, Umkehrdach
Zugfestigkeit zk keine Anforderungen an Zugfestigkeit Hohlraumdämmung, Zwischensparrendämmung
zg geringe Zugfestigkeit Außendämmung der Wand hinter Bekleidung
zh hohe Zugfestigkeit Außendämmung der Wand unter Putz, Dach mit verklebter Abdichtung
Schalltechnische Eigenschaften sk keine Anforderungen an schalltechnische Eigenschaften Alle Anwendungen ohne schalltechnische Anforderungen
sh Trittschalldämmung erhöhte Zusammendrückbarkeit Schwimmender Estrich, Haustrennwände
sm Trittschalldämmung mittlere Zusammendrückbarkeit
sg Trittschalldämmung geringe Zusammendrückbarkeit
Verformung tk keine Anforderungen an Verformbarkeit Innendämmung
tf Dimensionsstabilität unter Feucht e und Temperatur Außendämmung der Wand unter Putz, Dach mit Abdichtung
tl Verformung unter Last und Temperatur Dach mit Abdichtung

 

KMF   Kurzbezeichnung für: Künstliche Mineralfasern.
KI 40  nach TRGS 905 (KI = Kanzerogenitäts-Index; auch: Krebserzeugungs-Index biopersistenter Fasern) Faserdämmstoffe, die mit mindestens KI 40 gekennzeichnet sind, werden weder als krebserzeugend noch als krebsverdächtig bewertet.
WDVS bezeichnet ein aus mehreren Schichten bestehendes Wärme-Dämm-Verbund-System zur Isolierung einer nicht oder unzureichend isolierten Hausfassade. In der Regel werden die mit Flammschutzmitteln versetzten EPS-Dämmplatten, nicht brennbaren Mineralfaserplatten oder Mineralschaumplatten mit einem Kleber auf das bestehende Mauerwerk oder die Betonwand geklebt.

 

RAL-Mineralwolle

Seit 1.1.2000 werden in Deutschland nur noch Mineralwolledämmstoffe erzeugt, die gesundheitlich unbedenklich und insbesondere "frei von Krebsverdacht" sind. Diese neuen qualitäts- und sicherheitsgeprüften Mineralwolledämmstoffe tragen das RAL-Gütezeichen. Dieses Gütezeichen wird von der Gütegemeinschaft Mineralwolle e.V. vergeben.

natureplus

Dämmstoffe die aus Nawaros, also nachwachsenden Rohstoffen (z. B. Hanf, Flachs, Schafwolle, Holzfasern, Jute, Stroh, Kork) und unter Berücksichtigung hoher Anforderungen an den Umwelt- und Gesundheitsschutz hergestellt werden, erhalten das natureplus-Qualitätszeichen.
Folgende Mindestkriterien müssen erfüllt werden:

Anteil nachwachsender und/oder mineralischer Rohstoffe mindestens 85 %.
Verwendung von Rohstoffen mit ausreichenden Ressourcen.
Verbot von umwelt- und gesundheitsbelastenden Einsatzstoffen.
Geringer Energieverbrauch in der Herstellung.
Geringe Emissionen in der Herstellungs- und Nutzungsphase.
Ökologisch optimierte Verpackung.
Qualifizierte Verarbeitungshinweise.

Zusätzlich  werden Dämmstoffe mit einer Wärmeleitfähigkeitsstufe (WLS) gekennzeichnet (035, 040, 043, 050), die angibt, wie gut die Dämmwirkung unabhängig von der Dicke des jeweiligen Dämmmaterials ist.

Hierbei gilt, je niedriger die Wärmeleitfähigkeitsgruppe (Angabe erfolgt mit dem Lambda-Wert) ist, umso höher ist die erreichbare Dämmung.
Beispiel: WLS 040 entspricht den ersten drei Nachkommastellen des Bemessungswertes für die Wärmeleitfähigkeit λ = W/(mK)

Mit dem Wärmedurchlasswiderstand (R) und der entsprechenden Einheit [ R-Wert = (m²K)/W ] wird der Wärmedurchlasswiderstand für eine einzelne Baustoffschicht angegeben.
So hat z. B. eine 2 cm dicke Dämmplatte mit einem Wärmeleitfähigkeitswert von 0,039 W/(mK) einen R-Wert von 0,51 (m²K)/W (Berechnung: 0,02 m / 0,039 = 0,51)
Vakuum-Isolations-Paneele (VIP) λ = 0,005 bis 0,008 W/(mK)
Phenolharz-Hartschaum (PF) (Phenolformaldehydharz) λ = 0,020 bis 0,035 W/(mK)
Polyurethan-Hartschaum (PU) λ = 0,020 bis 0,040 W/(mK)
Extrudierter Polystyrolschaum (XPS) λ = 0,022 bis 0,045 W/(mK)
Steinwolle (nur KI 40 oder RAL) λ = 0,030 bis 0,045 W/(mK)
Expandierter Polystyrolschaum (EPS) λ = 0,030 bis 0,050 W/(mK)
Mineralwolle (MW) λ = 0,030 bis 0,050 W/(mK)
Holzfaser (Wood Fibre) (WF) λ = 0,032 bis 0,060 W/(mK)
Kork λ = 0,035 bis 0,045 W/(mK)
Schafwolle λ = 0,035 bis 0,045 W/(mK)
Polyethylenschaum (PEF)
(Polyethylenfuranoat)
λ = 0,035 bis 0,060 W/(mK)
Schaumglas (Cellular Glass) (CG) λ = 0,037 bis 0,055 W/(mK)
Expandierter Kork (ICB)
(Expanded Insulation Corkboard)
λ = 0,040 bis 0,055 W/(mK)
Blähperlit (EPB)
(Expanded Perlite Board)
λ = 0,045 bis 0,070 W/(mK)
Holzwolle-Platten (Wood Wool) (WW) λ = 0,060 bis 0,100 W/(mK)
Blähton λ = 0,100 bis 0,160 W/(mK)

 

Link Wärmespeicherzahl