EMPFÄNGNISVERHÜTUNG - PEARL-INDEX
Um die Zuverlässigkeit von unterschiedlichen Empfängnisverhütungsmethoden zu beurteilen, wurde vom amerikanischen Biologen Raymond Pearl 1932 (*1879 †1940) der nach ihm benannte Pearl-Index (kurz: PI) entwickelt.
Der Pearl-Index sagt aus, wie viele Frauen bei gleicher Empfängnismethode innerhalb eines Jahres Schwanger werden.
Beispiel: Wird ein Jahr lang mit Kondomen verhütet, so werden statistisch von 100 Frauen 2 bis 12 Frauen schwanger. Der Pearl-Index, bzw. die Versagerquote liegt demnach bei 2 bis 12 %.
Für ungeschützten Verkehr liegt der Pearl-Referenzwert bei 80.
Dieser statistische Index kann allerdings nur richtungsweisend sein und soll bei der Wahl der geeigneten Verhütungsmethode helfen, da er von der Erfahrung, Zuverlässigkeit und möglichen Anwendungsfehlern der Verhütungswilligen verfälscht wird.
Hier eine Aufzählung und Vergleich von natürlichen, mechanischen, chemischen, hormonellen und chirurgischen Methoden nach den Leitlinien der Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG Leitlinie 09/2010).
Verhütungsmethode (Kontrazeption) | Beschreibung | Pearl-Index | Kontrazeption bei Mann/Frau |
---|---|---|---|
Keine Verhütung | Referenzwert | 80 - 85 | |
Monatsspritze | 0,05 | ||
Hormonimplantat | wirkt bis 3 Jahre | 0,1 - 0,08 | Frau |
Sterilisation der Frau | Tubensterilisation | 0,5 0,1 - 0,9 | Frau |
Transdermale Kontrazeption | Gleichmäßige Wirkstoffabgabe über ein Pflaster durch die Haut | 0,72 - 0,9 | Frau |
Hormonspirale | 0,16 | Frau | |
Sterilisation des Mannes | Vasektomie | 0,1 0,25 | Mann |
Östrogenhaltige Ovulationshemmer | Antibabypille | 0,1 bis 0,9 | Frau |
Östrogenfreier Ovulationshemmer | Antibabypille | 0,14 | Frau |
Symptothermale Methode | Kombination von Temperatur- und Billings-Methode | 0,3 | Frau |
Dreimonatsspritze | 0,3 - 1,4 | Frau | |
Vaginalring | 0,4 - 0,65 | Frau | |
Levonorgestrel IUD | Intrauterinpessar, Hormonspirale | 0,5 | Frau |
Minipille | 0,5 - 3 | Frau | |
Hormonpflaster | Hormone werden über die Haut in das Blut abgegeben | 0,72 - 0,9 | Frau |
Temperatur-Methode | Basaltemperaturmethode | 0,8 - 3 | Frau |
LAM-Methode (für 6 Monate) | Laktationsamenorrhö-Methode (während der Stillzeit wird der Eisprung unterdrückt) | 0,9 | Frau |
Kupferspirale (IUP) | kupferhaltiges IUP (IUP= Intrauteriner Plastikkörper) | 0,6 0,9 bis 3 | Frau |
Pille danach | Wirkung bei Einnahme nach >72 Stunden gefährdet | 1 - 5 (Yuzpe-Methode) 2 (Levonorgestrel-Methode) |
Frau |
Kondom | ![]() |
2 2 - 12 | Mann |
Frauenkondom | 5 | Frau | |
Zäpfchen, Salben, Gels, Schaum | Spermizide | 3 - 21 | Frau |
Billings-Methode | Zervikalschleim- oder Ovulationsmethode | 3 5 | Frau |
Portiokappe | höhere Sicherheit in Kombination mit Spermiziden | 6 | Frau |
Kalendermethode (Knaus Ogino) | 9 | Frau | |
Pessar | Scheidendiaphragma | 1 - 20 (abhängig vom Alter und der Erfahrung der Frau) | Frau |
Coitus interruptus lat.: coitus = Geschlechtsverkehr lat.: interruptus = abgebrochen, unterbrochen |
Ejakulation außerhalb der Scheide Unsicherste Empfängnisverhütungsmethode, da bereits vor dem Samenerguss unbemerkt Samenflüssigkeit mit Spermien austritt. | 20 4 - 18 | Mann |
Und welches ist die sicherste Empfängnisverhütungsmethode? Lösung;-)
Diese Begriffe haben ihren Ursprung in der Erklärung von Pius XII. am 29. Oktober 1951, in der er diese Methode als alleinige Empfängnisverhütungsmethode im Rahmen der Familienplanung toleriert.