HANDWERKSZEICHEN
Handwerkszeichen haben oft althergebrachte Traditionen, die heute noch von Innungen, Handwerksverbänden und Handwerken verwendet werden.
Die im jeweiligen Handwerk vorwiegend verwendeten Werkzeuge wurden in die Gestaltung des Berufszeichens einbezogen.
So wird beispielsweise das Tischlerhandwerk traditionell mit "Hobel, Winkel und Zirkel" als Zeichen für maßhaltige und sorgfältige Arbeit symbolisiert.
Das "Becken", Handwerkszeichen des Friseurhandwerks, hat seinen Ursprung darin, dass Barbiere neben dem Frisieren auch das Baden, Waschen und Reinigen anboten. Da nur zu bestimmten Zeiten gebadet werden konnte, hat meist der Lehrjunge mit dem Becken die Badekundschaft sprichwörtlich zusammengetrommelt. So ist seit dem Jahr 1938 das aufgehängte "Becken" das Handwerkszeichen der Friseure.
Das Fleischerhandwerk zeigt in seinem Handwerkszeichen das "Lamm mit Auferstehungsfahne". Das Lamm symbolisiert das Opferlamm, die Fahne den Sieg über den Tod.
Die hier dargestellten historischen Handwerkszeichen wurden inzwischen teilweise modifiziert und werden dann auch in der neuen grafischen Darstellung verwendet.
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Der sechszackige Bierstern, Braustern oder Zoiglstern
in der geometrischen Form eines Hexagramms, symbolisierte in vergangenen Zeiten einerseits die drei am Brauen beteiligten
Elemente Feuer, Wasser und Luft und andererseits die drei Zutaten Wasser, Malz und Hopfen. |
![]() oder Berufsstandzeichen des deutschen Handwerks von 1934 bis 1994 ![]() Dieser Handwerksbetrieb ist ein Meisterbetrieb Im Jahrbuch des deutschen Handwerks von 1935 heißt es dazu: "Der Hammer, der den offenen Ring schließt, bringt zum Ausdruck, wie das unfertige Material vom Handwerk zum schönen, ganzen Stück vollendet wird. Das Malkreuz auf dem Hammer deutet als altes Symbol schöpferischen Geschehens auf das Wesen deutscher Handwerksarbeit hin. Eichenblatt und Eichel, die zusammen mit dem Hammerstiel in Form der alten Hagalrune angeordnet sind, sollen die Einfügung des Handwerks in die völkische Lebensordnung versinnbildlichen.
Die Farben des Zeichens sind Blau in Gold. Blau ist die Farbe der Treue, Beständigkeit und Klarheit, Gold ist die Farbe der Vollendung. 'Durch Klarheit zur Vollendung' ist der Sinn dieser Farben." |
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![]() Juwelier |
![]() Korbmacher |
![]() Glas- und Gebäudereiniger |
![]() Pflasterer und Straßenbauer |
![]() Uhrmacher |
![]() Drechsler |
Die historischen Handwerkszeichen mit der Entstehungsgeschichte können hier erworben werden:![]() |
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![]() Historisches Bäcker-Handwerkszeichen aus Metall (dargestellt werden zwei Löwen die jeweils ein Schwert und gemeinsam eine Brezel halten. Darüber befindet sich eine Krone, daruter ein Viererbrötchen) |
![]() Historisches Glaser-Handwerkszeichen an einer Hausfront aus Holz (dargestellt werden 4 gekreuzte Glaserwerkzeuge: Diamant, Trenneisen, Hammer, Kröseleisen) |
![]() Historisches Steinmetz- und Bildhauer-Handwerkszeichen (dargestellt werden ein runenartiges Zeichen mit Steinmetzklüpfel und Meißel) |
![]() Historisches Friseur-Handwerkszeichen (dargestellt wird ein Rasierbecken) |

(Bild links unten: Schäfflerfigur als Hausmarke)
Schäffler ist die bayerische Bezeichnung für Fassmacher oder Böttcher, Küfer.
Hintergrund dieses traditionellen Handwerksbrauchs der Schäffler beruht auf eine Legende aus dem Pestjahr 1517. Die infolge der wütenden Pest verängstigte Bevölkerung, sollte mit deren Tänzen und Musik wieder aufheitert werden. Sie sollten aus ihren Häusern kommen um gemeinsam auf den Straßen zu singen und zu tanzen um so das zum Erliegen gekommene öffentliche Leben wieder zu neuem Leben zu erwecken.
Diese Tradition wird in München sowie einigen anderen bayerischen Orten noch gepflegt und seit 1760 alle sieben Jahre zwischen dem Dreikönigstag und Faschingsdienstag (der Tag vor Aschermittwoch) aufgeführt. Dann tanzen und singen die Schäffler mehrmals am Tag an unterschiedlichen Plätzen der Stadt.
Die Miniaturausführungen der Schäffler mit ihren Reifen tanzen übrigens täglich im Turm des Neuen Rathauses zum Glockenspiel.

Die Handwerkskammer Wiesbaden hat für Meister eines Handwerks das Kürzel "me." eingeführt, das dem Namen in Visitenkarten, Geschäftsbriefen oder Werbeanzeigen vorangestellt und bundesweit genutzt werden kann. Beispiel: "me. Max Mustermann". Damit soll das Können und hohe Ausbildungsniveau eines Handwerksmeisters nach Außen werbeträchtig und imagefördernd dokumentiert werden.
