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Lexikon der Codes - Symbole - Kurzzeichen


HOLZKLEBSTOFFE – KLASSIFIZIERUNGEN

Klebstoffe wie Holzleim, werden gemäß DIN EN 204 (thermoplastische Holzklebstoffe) und DIN EN 12765 (duromere Holzklebstoffe) nach Beanspruchungsgruppen klassifiziert.
Diese Klebstoffe sind imstande, Holzwerkstoffe oder andere Werkstoffe durch Adhäsion (Anhaftekraft eines Stoffes an einen anderen Stoff) und Kohäsion (innere Festigkeit eines Stoffes) dauerhaft und fest miteinander zu verbinden.

 

Holzleim D3 (DIN EN 204-Kennzeichnung)

 

Klassifizierung von Holzklebstoffen (DIN EN 204 und DIN EN 12765)
Beanspruchungsgruppe Anwendungsgebiete und Klimabedingungen Anwendungen
D1 ; C1 Geeignet für den Innenbereich bei einer Holzfeuchte von höchstens 15 % Typischer Bastelleim.
D2 ; C2 Geeignet für den Innenbereich mit gelegentlicher kurzzeitiger Wasser- bzw. Kondenswassereinwirkung und/oder Luftfeuchte mit einem Holzfeuchteanstieg bis maximal 18 %. Universalleim für Anwendungen im Innenbereich.
D3 ; C3 Geeignet für den Innenbereich mit häufiger kurzzeitiger Wasser- oder Kondenswassereinwirkung und/oder hoher Luftfeuchte
Im Außenbereich ist Schutz vor einer direkten Bewitterung zu gewährleisten.
Verleimungen in Feuchträumen wie Bad oder Küche.
Zum Schutz vor eindringender Feuchtigkeit auch zur Nut/Feder-Verleimung von Parkett und Laminat.
D4 ; C4 Geeignet für den Innenbereich mit langanhaltender Wasser- oder Kondenswassereinwirkung.
Wenn im Außenbereich der Bewitterung ausgesetzt, dann nur mit angemessenem Oberflächenschutz.
Wasserresistente Kleber (Oberflächenschutz erforderlich)

 

Begriffe/Eigenschaften
Offene Zeit
Hiermit wird die Zeit in Minuten zwischen dem Klebstoffauftrag und dem Zusammenpressen der Klebeflächen bezeichnet. Diese Zeit ist abhängig von der Auftragsdicke und der Umgebungstemperatur (etwa 20 °C). Wird die offene Zeit überschritten, fängt der Klebstoff an auszuhärten, mit der Folge, dass mit einer stark verminderten Endklebekraft zu rechnen ist.
Topfzeit (Gebrauchsdauer, Verarbeitungszeit)
Maximale Zeitspanne, in der ein Zweikomponentenklebstoff (2K-Klebstoff) nach dem Mischen verarbeitet werden kann. Das Ende der Topfzeit wird mit dem Abbinden (Aushärten) im Topf eingeleitet.
Leimauftrag
Bei der Verleimung von Stirnholz sind beide Kontaktflächen in ausreichender Dicke mit Leim zu bestreichen. Bei Hartholz oder harzhaltigen Hölzern ist idealerweise beidseitiger Leimauftrag vorzunehmen.
Pressdruck/Presszeit
Erforderlicher Pressdruck während der Abbindezeit in N/mm² (Newton pro Quadratmillimeter) und Presszeit in Minuten bis zum Erreichen einer Mindestfestigkeit.
Weißleim, PVAc-Leim
Thermoplastischer Klebstoff mit PVAc (Polyvinylacetat) als Bindemittel dienende Grundlage. PVAc-Leim ist in der Regel durch Wärmeeinwirkung lösbar (thermoplastisch).
PU-Klebstoff, PUR-Klebstoff
Polyurethan dient als Grundlage für wasserfeste Klebstoffe. Mit diesem Kleber können neben Holz auch andere Materialien verklebt werden. Die enthaltenen Isocynate erfordern gewisse Schutzvorkehrungen wie Schutzhandschuhe und gegebenenfalls Atemmaske bei unzureichender Lüftung.
Als Zweikomponentenkleber besonders gut für Verbindungen von geprimerten Metallen, den Kunststoffen ABS, PET, PC, PS, Glas, Keramik, Holz, Kork Pappe aber auch für Gummi oder Leder geeignet.

 

Hinweis: Bei der Vielfalt von Klebstoffen sind neben den einzuhaltenden persönlichen Schutzvorkehrungen auch die Verarbeitungshinweise sorgfältig zu lesen sowie die Gefahrstoffhinweise und die Lagerungsvorgaben zu beachten.